Forderungen

  • 1 Keine Verfeuerung von Holzbiomasse in Großkraftwerken – weder in Hamburg noch anderswo

  • 2 Alte Wälder erhalten und wiederherstellen, Wirtschaftswälder naturnah und schonend bewirtschaften

  • 3 eine sozial gerechte, klimaverträgliche und demokratisch kontrollierte Energieversorgung aus erneuerbaren Energien, die ohne den Import von Ressourcen aus dem globalen Süden auskommt

  • 4 die entschlossene Förderung von Energieeffizienz und Maßnahmen zur Energiereduktion

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ROBIN WOOD macht mit einer spektakulären Video-Projektion darauf aufmerksam, welche Pläne die Umweltbehörde mit dem Kraftwerk Tiefstack verfolgt, 02.09.2022
Foto ▸ ROBIN WOOD / Mirko Boll

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Die Hamburger Energiewerke planen, künftig Holz im Kraftwerk Tiefstack zu verfeuern. Dabei werden vitale Wälder für den Klima- und Artenschutz dringend gebraucht!
Foto ▸ ROBIN WOOD / Mirko Boll

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Das Verheizen von Holz widerspricht der Verpflichtung des Hamburger Senats auf das Ziel einer sozial gerechten und klimaverträglichen Energieversorgung.
Foto ▸ Mirko Boll / ROBIN WOOD

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Die Hamburger Umweltbehörde verfolgte zunächst den Plan, Buschholz aus Namibia im Kraftwerk Tiefstack zu verfeuern. Protestaktion vor dem Kraftwerk Tiefstack in Hamburg, 28.02.2021
Foto ▸ Mirko Boll / ROBIN WOOD

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ROBIN WOOD hatte sich gemeinsam mit zahlreichen deutschen und internationale Organisationen in einem offenen Brief klar gegen das Verfeuern von Holz aus Namibia in Hamburg positioniert. Mit Erfolg. Dieses Projekt liegt auf Eis. Doch plant die Umweltbehörde weiterhin Holz in Tiefstack zu verfeuern. Aus welchen Quellen, ist bislang unklar.

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Kanada Nova Scotia, Foto: ecology action centre
Solche Ausmaße können Kahlschläge zur Biomassegewinnung in ehemaligen Naturwäldern annehmen. (Kanada, Nova Scotia)
Foto ▸ ecology action centre

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Kanada Nova Scotia, Foto: ecology action centre
Ganze Baumstämme, die noch stofflich für langlebige Produkte genutzt werden könnten landen in Kraftwerken.
Foto ▸ ecology action centre

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Kraftwerk im Südosten der USA, Foto: Dogwood Alliance
Die Bäume werden zu Pellets verarbeitet und in Kraftwerken wie diesem im Südosten der USA verfeuert - ein unverantwortlicher Umweltfrevel! Auch die Gesundheit leidet durch die Belastung mit Feinstaub.
Foto ▸ Dogwood Alliance

Kohleausstieg und dann?

Deutschland stellt die Weichen pro Verbrennung von Holz-Biomasse in Großkraftwerken. Dabei ist es extrem klimaschädlich, Holz zu verbrennen – eine Katastrophe für uns und unseren Planeten!

Für die Holzernte werden alte, wertvolle Wälder und riesige Buschsavannen weltweit geschädigt oder zerstört. Für die Artenvielfalt unschätzbar wertvolle Lebensräume gehen dadurch unwiederbringlich verloren. Zugleich haben Wälder als CO2-Senken eine wichtige Funktion für den Klimaschutz, die wir verlieren, wenn sie verfeuert werden. Wir brauchen die Wälder auch als Filter für Luft und Wasser und als Erholungsraum.

Die Pläne, jetzt auf die Verbrennung von Holz-Biomasse in Großkraftwerken zu setzen, gefährden die Energiewende! Sie nützen einzig den Energiekonzernen, deren Geschäftsmodell auf der Verbrennung von Ressourcen in Großkraftwerken basiert. Dieses Modell wollen sie aufrecht erhalten – nur der Brennstoff soll ausgetauscht werden. Damit blockieren die Energiekonzerne, was wir jetzt am dringendsten brauchen: den schnellen Ausbau einer dezentralen, demokratisch kontrollierten und erneuerbaren Wärme- und Stromproduktion!

Im Zuge des Kohleausstiegs macht die Bundesregierung der Energiewirtschaft den Umstieg auf das unrentable, umwelt- und klimaschädliche Geschäft mit der Biomasse zudem mit großen Fördersummen schmackhaft. Und die geplante Novelle des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) zielt ebenfalls auf eine höhere Jahresproduktion von Kilowattstunden aus Biomasse ab.

Indem Energie aus Holzverbrennung irreführend als erneuerbare Energie deklariert wird, wird Klimaschutz vorgetäuscht. Eine erneuerbare Energiewende kann so nicht gelingen!

Hamburg setzt auf Wärme aus Holz und Erdgas

Trotzdem wird diese Energiepolitik in vielen Städten bereits konkret, auch in Hamburg: Die dortige Umweltbehörde und die stadteigenen Hamburger Energiewerke (HEnW) planen, das Kohlekraftwerk Tiefstack umzurüsten und dort künftig Holz und Erdgas zu verbrennen.

Über wichtige Fragen, etwa wie viel Holz verbrannt werden soll und woher es stammen soll, schweigen die Verantwortlichen bisher.

Ursprünglich sollte sogar Buschholz aus Namibia importiert werden. Doch da hat ROBIN WOOD gemeinsam mit anderen Umweltorganisationen und Wissenschaftler*innen der Behörde einen Strich durch die Rechnung gemacht. Nach anhaltendem öffentlichen Protest mit Stellungnahmen, Gutachten, Protestaktionen, offenen Briefen und einer Petition mit über 75.000 Unterschriften entschied die Umweltbehörde im Mai 2021, den Prüfprozess für den Bezug von Buschholz aus Namibia „bis auf weiteres“ auszusetzen. Aber das reicht uns nicht. Denn auch Holz aus anderen Quellen zu verbrennen, ist keine Lösung.

Holz zu verbrennen bedeutet immer, es dem Kreislauf unwiederbringlich zu entziehen. Wertvolle Ressourcen wie Holz aber sollten für langlebige Produkte eingesetzt und so oft wie möglich recycelt werden. In Wäldern gibt es keine überflüssigen Reste. Angesichts von Klimakrise und Artensterben brauchen wir dringend wilde, naturnahe Wälder, in denen auch Totholz verbleiben darf.

Was tun?

Wir wollen die Pläne zur Umrüstung des Kraftwerks Tiefstack auf die Verbrennung von Holz und Erdgas mit euch gemeinsam kippen!

Zusammen machen wir weiterhin Druck auf den Hamburger Senat. Er muss endlich dafür sorgen, dass die Hamburger Energiewerke – im Einklang mit dem Volksentscheid von 2013 und den eigenen Klimaverpflichtungen – eine sozial gerechte, klimaverträgliche und demokratisch kontrollierte Energieversorgung aus erneuerbaren Energien gewährleisten.

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Foto: Dogwood Alliance
Kahlschlag und Umweltzerstörung, wie hier im Südosten der USA, für Waldverbrennung in Großkraftwerken? Wir sagen nein!
Foto ▸ Dogwood Alliance

Was gibt es Neues?