Forderungen

  • 1 Alle Atomanlagen stilllegen – weltweit und sofort!

  • 2 Stopp der Atomtransporte!

  • 3 Sperrung der Häfen für Atomfrachter!

  • 4 Sofortige Stilllegung der Atomfabriken in Gronau und Lingen!

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Seit Jahren sind die Grünen in der Regierung, und noch immer fahren Woche für Woche Atomtransporte durch Hamburg.
Foto ▸ Tim Christensen/ ROBIN WOOD

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Kletter-AktivistInnen von ROBIN WOOD demonstrieren in Heilbronn gegen geplante CASTOR-Transporte, 11. Februar 2017.
Foto ▸ ROBIN WOOD

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Atomtransporte-Blockade im Hamburger Hafen, 2014
Protest gegen Atomtransport im Hamburger Hafen im Jahr 2014.
Foto ▸ ROBIN WOOD

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Protest gegen Plutonium-Transport in Nordenham an der Unterweser
Protest gegen Plutonium-Transport in Nordenham an der Unterweser. Die Aktivist_innen wendeten sich gegen den Transport hochgefährlicher MOX-Brennelemente und den geplanten Einsatz im AKW Grohnde.
Foto ▸ Chris Grodotzki (jib collective)

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Gorleben im November 2010: Protest gegen den Castor-Transport
Gorleben im November 2010: Protest gegen den Castor-Transport.
Foto ▸ Chris Grodotzki (jib collective)

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Atomtransport durch Hamburger Hafen
Atomtransport durch den Hamburger Hafen
Foto ▸ ROBIN WOOD

Atomtransporte auch vor Deiner Haustür?

Trotz des von der Bundesregierung beschlossenen „Atomausstiegs“ rollen auch heute noch unzählige geheime Atomtransporte durch die Bundesrepublik. Denn nicht nur im Ausland, auch in der Bundesrepublik laufen immer noch acht Atomkraftwerke. Die CASTOR-Transporte nach Gorleben waren insofern nur die Spitze des Eisbergs. Täglich fahren Atomtransporte quer durchs Land – die meisten unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Transportiert werden gefährliche, radioaktive Stoffe wie Uran (in Form von Uranerzkonzentrat und Uranhexaflourid), bestrahlte und unbestrahlte Brennelemente, hoch-, mittel-, und schwach radioaktive Abfälle sowie radioaktiv kontaminierte Großkomponenten.

In der Bundesrepublik steht ein Großteil der Transporte im Zusammenhang mit der Urananreicherungsanlage im westfälischen Gronau und der Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen. Beide Anlagen haben eine unbefristete Betriebsgenehmigung und exportieren angereichertes Uran sowie Brennstäbe über die Häfen Hamburg und Rostock in alle Welt.

Der lange Weg des Urans

Die Produktion von Brennelementen für Atomkraftwerke ist aufwendig und kompliziert. Das radioaktive Uran muss in mehreren Verarbeitungsschritten in weltweit verstreut liegenden Spezialfabriken verarbeitet werden. Daher wird es über Tausende von Kilometern transportiert – quer durch Europa und die Bundesrepublik.

Uran wird in weit entfernten Ländern wie Kasachstan, Kanada, Namibia oder Australien abgebaut. Dabei fallen große Mengen Abraum an. Radioaktives Radon wird frei, von dem die BergarbeiterInnen Lungenkrebs bekommen können. Das gewonnene Uranerzkonzentrat wird per Schiff u.a. zum Hamburger Hafen transportiert und von dort aus in Güterzügen über Bremen, Osnabrück, Münster, Hamm, Köln-Bonn, Koblenz und Trier zur Urankonversion nach Südfrankreich gebracht. Dort wird es zu Uranhexafluorid weiterverarbeitet. Ein Teil davon geht wieder zurück in die Bundesrepublik zur Urananreicherungsfabrik in Gronau (NRW). Das angereicherte Uranhexafluorid wird anschließend zu Brennelemente-Fabriken, etwa im niedersächsischen Lingen oder in Schweden transportiert. Die fertigen Brennelemente werden an Atomkraftwerke u.a. in der Bundesrepublik, in Frankreich und in der Schweiz geliefert, wo sie drei bis vier Jahre im Reaktor als Brennstoff genutzt und starker Strahlung ausgesetzt werden.

Atomtransporte – brandgefährlich!

Atomtransporte sind gefährlich. Die Transportbehälter können z.B. durch Aufprallunfälle leck schlagen. Tritt dabei zum Beispiel Uranhexafluorid aus, bildet es zusammen mit Luftfeuchtigkeit Flusssäure, die zu tödlichen Verätzungen führen kann.

Immer wieder kommt es bei Atomtransporten zu Unfällen. So zum Beispiel beim Brand der Atlantic Cartier im Hamburger Hafen 2013: Das stundenlang brennende Schiff hatte neben Uran auch Munition geladen, in unmittelbarer Nähe einer Massenveranstaltung, ausreichende Sicherheitsvorkehrungen gab es nicht.

Der gefährliche „Normalbetrieb“

Auch ohne Unfall treten bei Atomtransporten immer wieder Mängel auf. So zog die Bremer Polizei im März 2010 auf der Autobahn A1 einen Transport von Uranhexaflourid aus dem Verkehr. Er war auf dem Weg nach Gronau und hatte einen Behälter mit Uranhexafluorid auf einem offenen und extrem durchrosteten Container geladen. Der marode Container war mit dem Schiff aus den USA gekommen und im Hamburger Hafen auf den Sattelzug verladen worden.

Es gibt keinen sicheren Lagerort!

Nach dem Einsatz im AKW strahlen Brennelemente noch so stark, dass sie erst einmal mehrere Jahre im Abklingbecken unter Wasser liegen müssen, bevor sie in CASTOREN trocken gelagert werden können. An AKWs in der Bundesrepublik werden die CASTOREN für Jahrzehnte provisorisch in Zwischenlagern untergebracht. Das Oberverwaltungsgericht Schleswig hat festgestellt, dass die Sicherheit des Zwischenlagers am AKW Brunsbüttel bei Terroranschlägen und Flugzeugabstürzen nicht hinreichend nachgewiesen ist. Ein Endlager für hochradioaktiven Müll gibt es nicht. Experten haben vor dem Umweltausschuss des Bundestags einhellig festgestellt, dass es auch in 40 Jahren hierzulande noch kein Endlager geben wird. Niemand weiß, was mit dem hochradioaktiven Atommüll langfristig passieren wird.

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