Protestaktion in Köln: Freie Bahn für ökologische Transformation – Jobs nicht auf Krieg aufbauen!

02. September 2025
Mobilität
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Für Öffis statt Panzer - ROBIN WOOD-Aktivist*innen demonstrieren mit Bannern in Köln an der Hohenzollernbrücke über dem Rhein und mit einem Aktionsfloß
Foto: ROBIN WOOD
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Die Aktivist*innen warnen davor, dass durch den Rüstungsboom der Klimaschutz und die Mobilitätswende unter die Räder kommt und fordern starke Investitionen in eine sozial gerechte und ökologische Mobilitätswende
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ROBIN WOOD-Aktive sind zurzeit mit einem Holzfloß auf Aktionstour für Klimagerechtigkeit
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Pressemitteilung

ROBIN WOOD-Aktivist*innen haben heute Vormittag mit einer spektakulären Kletteraktion an der Hohenzollernbrücke in Köln dafür demonstriert, den klimafreundlichen Ausbau des öffentlichen Verkehrs nicht zu Lasten der Rüstungsproduktion zu vernachlässigen. Sie seilten sich von der Eisenbahnbrücke über dem Rhein ab und entrollten Banner mit den Forderungen: „Freie Bahn für ökologische Transformation!“ und „ÖPNV statt Panzer – Jobs nicht auf Krieg aufbauen“. 

Die Rüstungsindustrie erlebt zurzeit einen wirtschaftlichen Boom. Grund hierfür sind stark gestiegene Investitionen in Militär und Rüstung in Deutschland. Zu deren Finanzierung hatte der Bundestag zunächst ein 100 Milliarden Euro schweres Sondervermögen und am 18. März 2025 die Lockerung der Schuldenbremse beschlossen. Außerdem haben sich die NATO-Staaten im Juni 2025 das Ziel gesteckt, künftig fünf Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für Militärausgaben zu verwenden.

In der Folge stellen nun etliche zivile Unternehmen, die bislang Züge oder Autos gebaut haben, auf Produktion fürs Militär um. So produziert der Motoren-Zulieferer Deutz AG mit Sitz in Köln nun Teile für Rüstungsgüter statt Züge. Das Werk des Schienenfahrzeug-Herstellers Alstom in Görlitz wurde vom Rüstungskonzern KNDS übernommen. Und der in Düsseldorf ansässige Rheinmetall-Konzern hat es auf das VW-Werk in Osnabrück abgesehen. Dass dahinter auch wirtschaftspolitisches Kalkül steckt, zeigen Veranstaltungen wie die heute stattfindende Konferenz mit dem Titel „Wirtschaftsfaktor Rüstung 2025 – Motor für den Industriestandort Deutschland?“. Dort planen namhafte Akteur*innen wie Armin Papperger, CEO von Rheinmetall und Jürgen Kerner, zweiter Vorsitzender der IG Metall, die industriepolitische Zeitenwende.

„Die einseitige Ausrichtung auf Rüstung führt dazu, dass öffentliche Daseinsvorsorge, Infrastrukturen und Klimaschutz auf der Strecke bleiben. Konkretes Beispiel: In Köln kann die Linie 18 nicht mehr bedient werden, weil den Kölner Verkehrsbetrieben die entsprechenden Züge fehlen. Lieferverzögerungen im Schienenverkehr sind inzwischen bundesweit an der Tagesordnung“, sagt ROBIN WOOD-Mobilitätsreferentin Annika Fuchs. 

„Während die Aktienkurse von Rüstungskonzernen wie Rheinmetall in die Höhe schnellen, wird vor unseren Augen der Sozialstaat abgebaut und Klimagerechtigkeit rückt in weite Ferne. Dabei sind auch Armut sowie Hitzewellen, Waldbrände und Wasserknappheit in Folge der Klimakatastrophe eine existentielle Bedrohung und grausamer Alltag für Millionen Menschen“, ergänzt ROBIN WOOD-Aktivistin Marit Schneider. „Deshalb fordern wir starke Investitionen in eine sozial gerechte und ökologische Mobilitätswende und weitere zivile Infrastrukturen, die allen zugute kommen!“

ROBIN WOOD-Aktive sind seit dem 22. August 2025 mit einem Holzfloß für Klimagerechtigkeit auf Tour. Das Floß ist zurzeit in Köln und fährt am Donnerstag über Leverkusen bis nach Düsseldorf. Alle Infos zur Tour: www.flosstour.de

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