Klimaschutz statt Klimaschwindel

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Landet das Getreide in der Zapfsäule oder auf dem Esstisch? Darüber entscheiden die EU-Abgeordneten, wenn sie am 13. September über die Novelle der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie abstimmen
Foto ▸ ROBIN WOOD

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Nahrung statt Treibstoff - ROBIN WOOD appelliert an die EU-Abgeordneten, gegen eine Förderung von Kraftstoffen auf Pflanzenbasis zu votieren
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Das EU-Parlament muss die Förderung der Holzenergie stoppen. Wer Wälder verheizt, befeuert die Klimakrise!
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Holz in Kraftwerken zu verbrennen, ist keine klimafreundliche, erneuerbare Energie - daher: Stop Fake Renewables!
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Gemeinsam mit einem internationalen NGO-Bündnis fordert ROBIN WOOD, in der EU das Verheizen von Holz sowie die Nutzung von Kraftstoffen auf Pflanzenbasis nicht länger zu fördern. Aktivist*innen der Umweltorganisation beteiligen sich daher heute in Brüssel auf dem Place du Luxembourg an Demonstrationen für entsprechende Änderungen der Erneuerbare-Energien-Richtlinie. Am Morgen visualisierten sie mit einer Zapfsäule und einem Esstisch den Konflikt zwischen Tank und Teller. Am Nachmittag werden sie mit Bannern und einem aufblasbaren brennenden Baum gegen das industrielle Verheizen von Holz protestieren. Die EU-Abgeordneten werden am 13. September über eine Novelle der Erneuerbare-Energien-Richtlinie abstimmen.

„Wir fordern die EU-Abgeordneten dringend auf, die Fehler in der Erneuerbaren-Energien-Richtlinie zu korrigieren. Wer Wälder verheizt, befeuert die Klimakrise. Wer Lebensmittel im Tank verbrennt, treibt Menschen in den Hunger. Klima- und Artenkrise sind tödlich. Wir brauchen einen wirksamen Schutz für Menschen, Umwelt und Klima und keine geschönten Klimabilanzen“, sagt ROBIN WOOD-Tropenwaldreferentin Fenna Otten.

Holzbiomasse ist bislang EU-weit als erneuerbare Energie eingestuft. Dies führte dazu, dass zurzeit mehr als die Hälfte des in der EU geernteten Holzes zur Energieproduktion verbrannt wird. Dabei stößt die Verbrennung von Holzbiomasse mehr Kohlendioxid pro Energieeinheit aus als die Verbrennung fossiler Brennstoffe – und bewirkt damit das Gegenteil von dem, was zur Bekämpfung des Klimawandels nötig ist. Außerdem schädigt der Holzeinschlag die Wälder in Europa und in den Ländern, die Holzpellets in die EU exportieren – mit gravierenden Schäden für die Biodiversität.

Bei der Verbrennung von Agro-Kraftstoffen im Tank handelt es sich ebenso wie beim Verheizen von Holzbiomasse um eine grüne Scheinlösung: Pflanzen-basierte Agro-Kraftstoffe emittieren im Durchschnitt 50 Prozent mehr Treibhausgase als fossile Kraftstoffe. Für ihren Anbau werden Millionen Hektar Land intensiv bewirtschaftet. Damit einhergehende Entwaldungen und die Degradierung von Ökosystemen heizen die Klima- und Biodiversitätskrise weiter an. Angesichts der akuten Nahrungsmittelknappheit verschärft sich mit jedem Tag, an dem Lebensmittel im Tank verbrannt werden, der Hunger auf der Welt. Daher ist es dringend notwendig, dass die Beimischung von „Bio“-Sprit nicht mehr gefördert wird. Lebensmittel wie Weizen, Raps- und Sojaöl gehören nicht in Auto-Tanks.

Kontakt:

  • Fenna Otten, Tropenwaldreferentin, Tel. +49 160 344 12 08, tropenwald [at] robinwood.de
  • Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. +49 171 835 95 15, presse [at] robinwood.de

Hashtags: #FoodNotFuel #notinmytank #StopFakeRenewables #Biomasseschwindel

Termine für weitere Protest-Aktionen des Bündnisses: 5.-13. September 2022

Brüssel:

  • Videobus, 6. und 7. September, 12 - 16 Uhr, Place du Luxembourg
  • aufblasbarer brennender Baum, 6. September, 14 - 16 Uhr, Place du Luxembourg
  • künstliches Lagerfeuer, 7. September, 12 - 13 Uhr, Place du Luxembourg
  • Infos an Bahnhöfen, 5. bis 8. September

Straßburg:

  • aufblasbarer brennender Baum, 12. September, 16:30 - 20 Uhr, vor dem EU-Parlament