KfW soll Finanzierung von Holzenergieprojekten in Serbien einstellen!

Vor-Ort-Recherche am Holzbiomasse-Kraftwerk Novi Pazar liefert neue Belege für umweltschädliche Energieproduktion

05. Juni 2025
Wald
Energie
Gemeinsame Pressemitteilung von Biofuelwatch, CEE Bankwatch Network, Earth Thrive & Balkan Centre for the Rights of Nature und ROBIN WOOD
Pressemitteilung

Die KfW-Bank soll die Finanzierung von Biomasse-Heizkraftwerken in Serbien stoppen – das fordern Umweltorganisationen heute mit einem Schreiben an die Förder-Bank. Zuvor hatten Vertreterinnen von CEE Bankwatch und Earth Thrive das Holzheizkraftwerk Novi Pazar in Serbien besucht, das von der KfW mitfinanziert wurde.

 

Wie die NGO-Vertreter*innen dokumentierten, verbrennt das Kraftwerk in Novi Pazar Rundholz, d. h. ganze Baumstämme, die direkt aus dem Wald stammen. Darüber hinaus fanden sie keinerlei Hinweise auf angemessene Brandschutzmaßnahmen sowie eine Kontrolle der Emissionen von gesundheitsschädlichem Holzstaub. Dennoch gibt es Pläne, dieses Heizkraftwerk weiter auszubauen und die Menge des verbrannten Holzes zu erhöhen.

Natasa Kovacevic von der CEE Bankwatch Network, die an dem Besuch im Februar 2025 teilnahm, sagt: „Die Verbrennung großer Mengen Holz in einem Heizkraftwerk kann niemals klimafreundlich oder nachhaltig sein. Dabei wird nicht weniger CO2 ausgestoßen als beim Verbrennen von Kohle. Zudem werden große Mengen schädlicher Feinstaubpartikel und anderer Luftschadstoffe freigesetzt. Besonders schockierend ist jedoch, dass in einem von der KfW finanzierten Heizkraftwerk ganze Holzstämme verbrannt werden und der Betrieb ohne angemessene Gesundheits- und Sicherheitsvorkehrungen erfolgt.”

Zoe Lujic von Earth Thrive & Balkan Centre for the Rights of Nature, die an derselben Besichtigung des Heizkraftwerks teilnahm, fügt hinzu: „Die Finanzierung von Holzenergie durch die KfW ist eindeutig mit einer verstärkten Abholzung der Wälder verbunden, und das in einem Land, in dem der illegale Holzeinschlag bereits weit verbreitet ist. Bäume zu fällen und Wälder zu zerstören, kann niemals Teil eines Übergangs zu wirklich sauberer Energie sein. Stattdessen schadet Holzenergie dem Klima und allen Pflanzen-, Tier-, Pilz- und anderen Lebensgemeinschaften, die in Waldökosystemen leben und von ihnen abhängig sind erheblich und verstößt gegen ihr Recht auf Leben.“

„Die KFW-Bank schreibt sich auf die Fahnen, eine klimaschonende, effiziente und zuverlässige Wärmeversorgung zu fördern. Öffentliches Geld in Holzheizkraftwerke zu stecken, bewirkt aber genau das Gegenteil. Deshalb muss die KfW die Reißleine ziehen und die Fördergelder so umlenken, dass sie die Energiewende in Serbien tatsächlich voranbringen”, sagt Jana Ballenthien von ROBIN WOOD.

In dem gemeinsamen Brief werden Forderungen bekräftigt, die bereits 2024 in einem von 41 Umweltorganisationen unterzeichneten offenen Brief an die KfW gerichtet wurden. Darin forderten die Unterzeichner*innen, das Projekt sofort zu stoppen und stattdessen in Serbien in Energieeffizienz und -einsparung sowie in Wind-, Solar- und Geothermie zu investieren.

Kontakt:

  • ROBIN WOOD, Jana Ballenthien, +49-40-38089211, wald@robinwood.de; Ute Bertrand, +49 171 8359515, presse@robinwood.de
  • Biofuelwatch, Almuth Ernsting, Tel. +44-7930-227525
  • CEE Bankwatch Network, Nataša Kovačević, Tel. +38-267030033
  • Earth Thrive & Balkan Centre for the Rights of Nature, Zoe Lujic, zoelujic@earth-thrive.org