
Für saubere Wärme: Petition gegen Pläne für größtes Holzkraftwerk Deutschlands in Stade gestartet
Umweltorganisationen und BI appellieren an potenzielle Wärmeabnehmer
„Sagen Sie NEIN zur klimaschädlichen Energie aus Holzverbrennung – entscheiden Sie sich für saubere, klimafreundliche erneuerbare Wärme” - eine Petition mit diesem Appell an die potenziellen Abnehmer von Energie aus dem geplanten Holzkraftwerk in Stade-Bützfleth haben die Umweltorganisationen NABU, ROBIN WOOD, Biofuelwatch und der BUND Stade heute gemeinsam mit der örtlichen Bürgerinitiative (BI) gestartet.
Das Unternehmen Hansekraft will in Stade-Bützfleth ein neues Kraftwerk bauen, in dem jährlich 500.000 Tonnen importiertes Altholz verheizt werden sollen. Bei der geplanten Anlage würde es sich bundesweit um die bisher größte Holzverbrennungsanlage handeln. Daher ist aus Sicht der Initiator*innen auch überregional mit Widerstand zu rechnen.
„Wir appellieren an die Stadt Stade und die Unternehmen in der Nachbarschaft des geplanten Kraftwerks, Dow, AOS und Airbus, sich nicht von klimaschädlicher und schmutziger Wärme aus dem geplanten Holzkraftwerk abhängig zu machen. Damit wären sie nur auf dem Papier klimaneutral – in Wirklichkeit wird weiterhin CO2 freigesetzt und wertvolle Ressourcen landen im Feuer”, sagt Eric Häublein, Bioenergie-Referent vom NABU.
„Altholz zu verfeuern, erhöht den Druck auf unsere Wälder, denn dann können andere Industrien den wertvollen Rohstoff nicht mehr recyceln. In Stade-Bützfleth ist nicht einmal ausgeschlossen, dass auch Holz aus dem Wald verbrannt wird, wenn Altholz auf dem Markt in so großen Mengen nicht zu bekommen ist. Das ist nicht nachhaltig, zumal die Wälder in Deutschland und vielen Ländern Europas durch Klimaschäden und Fehler der Forstwirtschaft bereits zur CO2-Quelle geworden sind", sagt ROBIN WOOD-Waldreferentin Jana Ballenthien.
Die BI ist vor allem besorgt über die Schadstoffe aus dem Kraftwerk und warnt angesichts der häufigen Brände an Holzverbrennungsanlagen vor der Gefahr eines Störfalles. Jan Witt, Sprecher der BI, erklärt: „Direkt neben dem geplanten Kraftwerk befinden sich die Chemietanks des Aluminium-Unternehmens AOS. Das ist brandgefährlich! Wir wollen saubere, sichere und wirklich klimafreundliche Energie für die Stadt und den Chemiepark.”
Bei einer Veranstaltung am Dienstag dieser Woche kamen 130 Menschen in Bützfleth zusammen, um sich über die Pläne zu informieren und über Handlungsmöglichkeiten und Alternativen zu diskutieren. Dazu eingeladen hatte die BI gemeinsam mit NABU, ROBIN WOOD, Biofuelwatch und dem BUND Stade.
Kontakte:
- ROBIN WOOD: Jana Ballenthien, Tel. 040 380 89211, wald@robinwood.de; Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 0171 835 9515, presse@robinwood.de
- NABU: Eric Häublein, Referent für Bioenergie, Tel. 0162 2694 781, Eric.Haeublein@NABU.de
- Bi Bützfleth: Jan Witt, Sprecher, Tel. 0151 6777 7713, j.s.witt@gmx.de