40 Jahre Umweltaktivismus – 40 Jahre ROBIN WOOD

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Aktivisten mit Blasinstrumenten und einem Banner "Stoppt den sauren Regen!"
Der dringende Wunsch, etwas gegen die Zerstörung der Wälder zu tun, trieb die Menschen in den 80ziger Jahren auf die Straße und dazu, ROBIN WOOD zu gründen. Protest auf dem Bremer Marktplatz im Februar 1983
Foto ▸ ROBIN WOOD

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Zwei Protestbanner an der Fassade eines Gebäudes
"Hände weg vom Tropenholz!" forderte ROBIN WOOD vom Verlag Gruner+Jahr, der 1989 Tropenholz-Fenster in seinem neuen Gebäude in Hamburg einbauen ließ
Foto ▸ Mike Schröder / argus

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Kletterer im Seil auf einem Kühlturm
Unter dem Eindruck der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl besetzten ROBIN WOOD-Aktivist*innen 1986 Kühltürme des französischen AKW Cattenom
Foto ▸ ROBIN WOOD

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Protestbanner an einem Brückenpfeiler gegen Atommüll
Gegen Atommülltransporte nach Gorleben kämpfte ROBIN WOOD besonders beharrlich - Protest am 17. Juni 1987 an der DDR-Grenze auf den Pfeilern der Dömitzer Elbbrücke
Foto ▸ Mike Schröder / argus

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Banner für Tempo 100 an ADAC-Hochhaus
Immer noch aktuell: Tempo 100 auf Autobahnen! Aktion am ADAC-Hochhaus in Hamburg am 21. November 1985
Foto ▸ Mike Schröder / argus

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Aktivisten bei akrobatischer Bodenübung auf der Straße
Immer für eine Überraschung gut - ROBIN WOOD-Aktive vor dem AKW Krümmel, Geesthacht 1991
Foto ▸ Mike Schröder / argus

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Kletteraktivistin auf Strommast Foto ▸ Hinrich Schultze / ROBIN WOOD

ROBIN WOOD wird 40! Aktive gründeten die Umweltorganisation im November 1982, kurz darauf rüttelte sie bereits mit ersten spektakulären Protestaktionen die Öffentlichkeit wach. Die Aktionsgemeinschaft öffnet aus diesem Anlass ihre Archive und lädt dazu ein, über vier Jahrzehnte basisdemokratischen Einsatz für Natur und Umwelt zu berichten.

Rückblende, 21. Februar 1983: Drei Dutzend Umweltschützer*innen aus Hamburg, Berlin, Köln, Bremen und Kiel klettern auf Schornsteine von Kohlekraftwerken und entfalten riesige Transparente mit der Forderung: „Stoppt den Sauren Regen!“ Dies ist der Auftakt zu einer bundesweiten Kampagne für die Entgiftung von Kraftwerken, mit der ROBIN WOOD schlagartig als „Rächer der Entlaubten“ bekannt wird.

Die Sorge um die sterbenden Wälder hatte die rebellischen Umweltschützer*innen auf die Straße und auf die Kraftwerksschlote getrieben. Da sie bei Greenpeace ihre Themen nicht so umsetzen konnten, wie sie wollten, schlossen sie sich zu einer eigenen Aktionsgemeinschaft zusammen. Die Gründungsversammlung fand am 12. November 1982 in Hamburg statt, drei Tage darauf wurde der neue Verein in Bremen ins Vereinsregister eingetragen.

Schutz und Erhalt der Wälder sind bis heute ein Herzensanliegen von ROBIN WOOD. Die Bedrohungen für die Wälder sind vielfältig: durch die Klimakrise, durch Emissionen, vor allem aus Landwirtschaft und Verkehr und zunehmend durch die Energieindustrie, die Holz als Ersatz für Kohle in Kraftwerken verheizen will.

ROBIN WOOD schreckt bis heute nicht davor zurück, als David gegen die Goliaths dieser Welt anzutreten und sich mit den stärksten Lobbys anzulegen – in der Forst- und Holzindustrie ebenso wie im Energie- und Verkehrssektor. Die Aktivist*innen sind dabei immer für eine Überraschung gut. Sie seilen sich von Konzernzentralen ab, besetzen Bäume gegen den Ausbau von Flughäfen, Autobahnen und Tagebauen und hissen Banner an symbolträchtigen Orten.

Dabei sucht ROBIN WOOD auch auf internationaler Ebene die Kooperation mit Initiativen vor Ort. Zusammen mit Umweltaktivist*innen aus dem globalen Süden streitet ROBIN WOOD für Klimagerechtigkeit und gegen die Zerstörung der Tropenwälder für Möbel, Autoreifen und Lebensmittel.

Dass in Deutschland unter dem Eindruck der Reaktor-Katastrophe von Fukushima Atomkraftwerke vorzeitig vom Netz gingen, ist der Erfolg einer starken Anti-Atom-Bewegung, der sich ROBIN WOOD seit vier Jahrzehnten zugehörig fühlt. ROBIN WOOD-Aktive besetzten schon 1986 nach dem GAU in Tschernobyl aus Protest gegen das Festhalten an der tödlichen Atomenergie den Kühlturm des französischen AKW Cattenom. Beharrlich tritt ROBIN WOOD bis heute dafür ein, dass endlich alle Atomkraftwerke sowie die Uranfabriken in Gronau und Lingen stillgelegt werden.

Manche Proteste waren so spektakulär, dass Bilder davon um die Welt gingen. Andere laufen eher im Hintergrund, aber sind ebenso wirksam beispielsweise Recherchen und Beratung zu empfehlenswerten Ökostromanbietern.

„ROBIN WOOD ist zugleich Verein und Graswurzelbewegung. Getragen wird unsere unabhängige Aktionsgemeinschaft seit vier Jahrzehnten von Förder*innen und Aktivist*innen, die ihren eigenen Kopf haben und sich richtig reinhängen, weil sie die Welt retten oder mindestens ein Stück besser machen wollen. Angesichts von Kriegen, Klimakollaps und Artensterben ist dies auch und gerade jetzt bitter nötig“, sagt Heike Schoon, ROBIN WOOD-Vorstand.

Kontakt:

  • Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 0171 835 95 15, presse [at] robinwood.de

Bei Interesse an historischem Foto- und Videomaterial von ROBIN WOOD-Aktionen und an Gesprächen mit Aktivist*innen von früher und heute melden Sie sich gern!