Schadstoffe kennen keine Grenzen

1988

„Schadstoffe kennen keine Grenzen!“ Etwas mulmig war den 15 Aktiven schon, als sie im Morgengrauen mit Transparent, Luftballons, Heliumflaschen, Zelt und Proviant den Grenzstreifen im Dreiländereck zwischen DDR, Tschechoslowakei und BRD betraten. Befanden sie sich damit doch in Gefahr, von DDR-Grenztruppen verhaftet zu werden. Nach kurzem Kampf mit den bemalten Stoffbahnen und einigen Tausend Litern Heliumgas in den riesigen Ballons schwebten weithin sichtbar am Morgenhimmel die Textzeilen: „Stop acid rain, Zabrante chemickému desti, Schadstoffe kennen keine Grenzen.“

Bahn für Alle!

2006

„Bahn für Alle!“. Im September 2006 sollte mit dem Börsengang über die größte Privatisierung in rund 170 Jahren deutscher Bahngeschichte entschieden werden. Gegen diesen geplanten Ausverkauf der Bahn gründete ROBIN WOOD gemeinsam mit vielen anderen Organisationen das Aktionsbündnis „Bahn für Alle“. Das Bündnis setzt auf eine ökologische Bahn in öffentlicher Hand. Im Juli 2006 forderten Aktive bei einer spektakulären Aktion am Berliner Hauptbahnhof: „Bahn für Alle statt Profite für Wenige! Stoppt den Ausverkauf der Bahn!“ Mit Erfolg: Die Börsenpläne der Bahn wurden erstmal gestoppt.

ROBIN WOOD Aktion am Strommast in Stade 1986

Es war einmal

Ein Blick in die Geschichte

Für die Wälder des Nordens

1989

Ein junger Finne kam auf der Durchreise bei ROBIN WOOD vorbei und erzählte von den Kämpfen um den Schutz der Wälder im Norden seines Landes. Keiner von ROBIN WOOD hatte bisher davon gehört, doch das Interesse war geweckt. Mit den finnischen WaldaktivistInnen gab es im Sommer 1998 einen Überraschungsbesuch beim finnischen Generalkonsul in Hamburg: „Säge weg von Lapplands Wildnis“ war die Forderung. Seitdem unterstützt ROBIN WOOD das Taiga Rescue Network und engagiert sich für den Schutz der nordischen Wälder in Skandinavien und Kanada.

Klimakiller Fliegen

2009

Flugzeuge sind das klimaschädlichste Verkehrsmittel. Trotzdem wird der Frankfurter Flughafen immer weiter ausgebaut. Das größte Projekt ist 2008 der geplante Bau einer vierten Landebahn, für die hektarweise Bannwald gerodet werden soll. Anfang der 80er Jahre nach den Protesten gegen die Startbahn West der damalige Ministerpräsident versprochen, dass kein Baum mehr für den Flughafen fallen würde. Aus Protest gegen die neue Landebahn hatten am 28. Mai 2008 AktivistInnen den Kelsterbacher Wald besetzt. Nach neun Monate wurde das Widerstandsdorf geräumt und der Wald gerodet.

Protest bei der Baumarktkette "Praktiker"

Relaxen auf Kosten des Regenwalds

1998

„Relaxen auf Kosten des Regenwaldes.“ Im April stiegen AktivistInnen von ROBIN WOOD in sieben deutschen Städten Praktiker-Filialen aufs Dach, um gegen den Verkauf von Gartenmöbeln aus Regenwaldplünderung zu protestieren. 1999 warnte ROBIN WOOD vor Ikea-Filialen: „Achtung! Elch im Tropenwald!“ Auch das „unmögliche Einrichtungshaus“ verkaufte Gartenmöbel aus Teak ohne glaubwürdigen Herkunftsnachweis. Die ROBIN WOOD-Gartenmöbelkampagne bei Praktiker, Bauhaus, Ikea und Metro hatte Erfolg. Die Unternehmen verpflichteten sich, keine Gartenmöbel aus Raubbauholz mehr zu verkaufen.

Klimakatastrophe Vattenfall

2007

Klimakatastrophe powered by Vattenfall: Rund um Cottbus in der Niederlausitz förderte der Konzern Vattenfall Braunkohle und hat in den vergangenen Jahrzehnten ganze Landstriche zerstört, Dörfer abgebaggert, Menschen enteignet und umgesiedelt. Im September 2007 besetzten ROBIN WOOD-Aktive 12 Tage lang Bäume in der Lacomaer Teichlandschaft und protestierten gegen die klimaschädliche und menschenfeindliche Zerstörung. Die Vattenfaller Betriebsfeuerwehr samt privatem Sicherheitsdienst, der Polizei räumte dann rücksichtslos und brutal mit schwerem Gerät die BaumschützerInnen.

Es war einmal

1982

„Rächer der Entlaubten“: Es begab sich vor 100 – Verzeihung – nun fast 40 Jahren, dass sich einige UmweltschützerInnen aufmachten, um den kranken, deutschen Wald zu retten. Genau wie seinerzeit Robin Hood zum Rächer der Enterbten wurde, beschlossen diese 40 Unerschrockenen in einer kalten Novembernacht in Bremen, sich zu RächerInnen der Entlaubten zu machen: So wurde am 13.11.1982 der Aktionsverein ROBIN WOOD geboren. Da er noch immer nicht gestorben ist, so lebt er hoffentlich noch so lange weiter, bis das letzte Umweltproblem gelöst sein wird...

Entschwefeln statt schwafeln!

1983

„Entschwefeln statt schwafeln!“ Bei der ersten bundesweiten Aktion am 21. Februar 1983 forderte die frisch gegründete Umweltorganisation ROBIN WOOD in drei Städten: „Stoppt den Sauren Regen“, „Nicht schwafeln – entschwefeln“. Die ROBIN WOOD-Aktiven fackelten nicht lange, sie besetzten die Schornsteine der größten bundesdeutschen Kohlekraftwerke – und schrieben damit ein Stück Umweltgeschichte. Seit dem müssen Kohlekraftwerksbetreiber Filter zur Rauchgasentschwefelung in ihre Schlote einbauen.

Gorleben im November 2010: Protest gegen den Castor-Transport

Endstation Atomkraft

2010

Die Risiken der Atomkraft sind nicht zu verantworten: Vom Uranabbau über die Urananreicherung, die Brennelemente-Fertigung, den Betrieb von AKW bis hin zum Transport und der Lagerung radioaktiven Materials – die gesamte Atomspirale birgt riesige Gefahren für Umwelt und Gesellschaft. Kein noch so technisiertes Land kann diese Gefahren kontrollieren, hinzu kommt die Möglichkeit von Kriegen und Anschlägen. Auch 2010 forderten wir wie hier in Gorleben den Atomausstieg.