Wachstum des Flugverkehrs ist mit den Klimazielen nicht vereinbar

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Protest bei der Nationalen Luftverkehrskonferenz am Hamburger Flughafen - Die Luftfahrtbranche verspricht Klimaneutralität, aber setzt weiter voll auf Wachstum. Das kann nicht funktionieren.

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Für wirksamen Klimaschutz muss der Flugverkehr schnell und drastisch reduziert werden.

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Fliegen ist die klimaschädlichste Form sich fortzubewegen. Trotzdem setzt die Bundesregierung weiterhin voll auf Wachstum und subventioniert ausgerechnet diese extrem klimaschädliche Branche.
Foto ▸ ROBIN WOOD

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Aktive von ROBIN WOOD, BUND und Initiativen nutzen die Nationale Luftverkehrskonferenz, um zu zeigen, dass das Greenwashing der Branche zum Himmel stinkt und eine klimafreundliche Mobilitätswende mit einem guten Angebot an Bussen und Bahnen einzufordern.
Foto ▸ ROBIN WOOD

Anlässlich der Nationalen Luftfahrtkonferenz in Hamburg fordern der BUND Hamburg und ROBIN WOOD von den Regierungen im Bund und im Land Hamburg konsequente politische Maßnahmen für wirksamen Klimaschutz im Flugverkehr. Gemeinsam mit weiteren Initiativen protestieren sie heute Vormittag am Tagungsort auf dem Gelände der Lufthansa Technik am Hamburger Flughafen. Bei der Konferenz treffen sich Vertreter*innen der Luftfahrtbranche mit Politiker*innen, darunter Bundeskanzler Olaf Scholz und die Bundesminister für Klimaschutz und Verkehr, Robert Habeck und Volker Wissing.

Sabine Sommer, Vorsitzende des BUND Hamburg: „Die Luftfahrtbranche ist immer noch auf Wachstumskurs. Würde die Politik aber den Klimaschutz im Luftverkehr endlich ernst nehmen, würde das noch mehr Flüge ausschließen. Auf der einen Seite steht das von der Luftverkehrsindustrie angestrebte Wachstum von bis zu vier Prozent pro Jahr, auf der anderen Seite das Ziel des globalen Luftverkehrs, bis 2050 klimaneutral zu sein. Das sind völlig gegensätzliche Ziele. Der Wachstumskurs des Flugverkehrs gefährdet Deutschlands Klimaziele massiv.“

Die Bundesregierung verstößt gegen das Klimaschutzgesetz. Vor allem im Verkehrssektor stellt sie nicht sicher, dass die Emissionen im vorgeschriebenen Maße reduziert werden. Das hat ihr jüngst der – von der Bundesregierung selbst eingesetzte – Expertenrat für Klimafragen bescheinigt. Der Luftverkehr hat mit bis zu 16 Prozent der CO2-Emissionen im Verkehrssektor einen signifikanten Anteil am CO2-Ausstoß in Hamburg. Berücksichtigt man alle Klimaeffekte des Flugverkehrs, fällt die Klimabilanz noch deutlich schlechter aus.

Die beiden Hamburger Umweltorganisationen fordern daher von der in der Hansestadt für den Luftverkehr zuständigen Wirtschaftssenatorin Melanie Leonhard und dem Hamburger Umweltsenator Jens Kerstan ein Luftverkehrskonzept für die Stadt, das nicht das Verkehrswachstum, sondern den Klimaschutz in den Mittelpunkt stellt. Außerdem müsse sich Hamburg auf Bundesebene für eine Reduktion der planbaren Starts und Landungen an den deutschen Flughäfen um insgesamt mindestens 20 Prozent bis zum Jahr 2030 einsetzen.

„Die Flugverkehrsbranche verspricht uns das Blaue vom Himmel herunter. Klimaneutraler Flugverkehr ist ein Widerspruch in sich. Eine zukunftsfähige Mobilität kann nur durch deutlich weniger Flüge erreicht werden. Der Flugverkehr muss schnell drastisch reduziert werden. Zugleich muss die Politik einen attraktiven und sozial gerechten Umstieg für alle Menschen ermöglichen – insbesondere mit einem gut ausgebauten und günstigen Bahnverkehr“, fordert Ute Bertrand, ROBIN WOOD Hamburg.

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Fotos von der Protestaktion finden Sie hier: https://flic.kr/s/aHBqjAVDye

Kontakt:

  • Lotta Repenning, BUND-Pressestelle, Tel. 040 600 38 712, 01523 3764910, presse [at] bund-hamburg.de
  • Ute Bertrand, ROBIN WOOD-Pressestelle, Tel. 0171 835 95 15, presse [at] robinwood.de