Protestbanner zwischen Laternen vor VW-Werk

VW-Werk Osnabrück: Jetzt braucht es eine zivile und sozial-ökologische Alternative!

Busse und Bahnen statt Panzer – Übernahme durch Rheinmetall dauerhaft ausschließen

01. Dezember 2025
Mobilität
Pressemitteilung

ROBIN WOOD fordert den VW-Konzern und die niedersächsische Landesregierung auf, gemeinsam mit Osnabrücks Oberbürgermeisterin Katharina Pötter, Beschäftigten des VW-Werks Osnabrück und der Zivilgesellschaft ein Konzept für eine zivile, sozial-ökologische Zukunft für den Standort zu entwickeln. Dem VW-Werk mit seinen 2.300 Beschäftigten droht Ende 2027 die Schließung. 

 

Im Frühjahr 2025 hatte Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender des Rüstungskonzerns Rheinmetall, das Werk in Osnabrück besucht und erklärt, es sei für die Rüstungsproduktion geeignet. Vorige Woche dann ließ er sich von Medien mit der Aussage zitieren, es gäbe aktuell keine Notwendigkeit für weitere Übernahmen, solange keine weiteren Großaufträge hereinkämen.

„Rheinmetall-Chef Papperger macht gegenüber der Öffentlichkeit windelweiche Aussagen zur Übernahme des VW-Werks in Osnabrück und lässt sich alle Optionen offen. VW und die Landesregierung dürfen sich nicht zum Spielball dieses mächtigen Rüstungskonzerns machen lassen. Stattdessen ist es an der Zeit, tragbare Konzepte für eine sozial-ökologische und vor allem zivile Zukunft des Werks vorzulegen. Daran müssen Beschäftigte, Zivilgesellschaft und die Stadt Osnabrück maßgeblich mitarbeiten", fordert ROBIN WOOD-Mobilitätsreferentin Annika Fuchs.

Ein konkretes Konzept, das auch das Aktionsbündnis Zukunftswerk Osnabrück befürwortet, sieht vor, am Standort Osnabrück elektrische, (teil-)autonom fahrende Kleinbusse zu produzieren, die besonders im ländlichen Raum die bislang nur sehr lückenhafte Versorgung mit öffentlichen Verkehrsmitteln verbessern und damit einen Beitrag zur Verkehrswende leisten könnten. ROBIN WOOD sieht hier einen guten Ansatzpunkt, um gemeinsam mit den Beschäftigten und der Zivilgesellschaft den VW-Standort in Osnabrück zu einem Leuchtturmprojekt zu machen, das zeigt, wie Industrien auf lokaler Ebene zu einer sozial-ökologischen Mobilitätswende beitragen können. 

Während die Autoindustrie schwächelt, ist die Rüstungsindustrie weiter auf Expansionskurs. Aktuelle Daten des Stockholmer Friedensforschungsinstituts SIPRI zeigen, dass im Jahr 2024 die weltweiten Rüstungsumsätze den höchsten Punkt erreichten, den SIPRI jemals gemessen hat. Die deutschen Rüstungskonzerne legten besonders stark zu. Rheinmetall ist als einzige deutsche Firma sogar in die Top-20 der SIPRI-Liste aufgestiegen. Weitere Expansionspläne wären daher keine Überraschung.

„Die Aufrüstungsspirale, die eine Militarisierung der Gesellschaft nach sich zieht und jungen Erwachsenen eine militärische Ausbildung aufzwingt, muss durchbrochen werden. Kriege sind tödlich für Natur und Klima, treffen die Ärmsten am stärksten und behindern den Übergang in eine klimagerechte Zukunft, für die wir bei ROBIN WOOD streiten. Deshalb machen wir uns auch in Osnabrück für zukunftsfähige Arbeitsplätze ohne einen Rüstungskonzern wie Rheinmetall stark, der von Krieg und Zerstörung profitiert“, sagt Fuchs.

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