ROBIN WOOD fordert wirksame Hilfen für den Dauerpatienten Wald

ROBIN WOOD fordert angesichts der neuerlich festgestellten alarmierenden Waldschäden eine radikale Wende in der Wald- sowie in der Landwirtschafts- und Verkehrspolitik. Heute hat das Bundeslandwirtschaftsministerium den Waldzustandsbericht 2022 veröffentlicht. Demnach befinden sich die Schäden „weiterhin auf einem sehr hohen Niveau“. Von den Kiefern sind nur noch 13 Prozent gesund – ein historisch schlechter Wert. Die Wälder leiden unter Hitze und Trockenheit, Schadstoffen und einer zu intensiven Bewirtschaftung.

„Es liegt in unserem ureigensten Interesse, naturnahe und widerstandsfähige Wälder zu erhalten. Denn ohne Wälder ist der Kampf gegen die Klima- und Artenkrise nicht zu gewinnen. Es ist tödlich, sich an die alljährlichen Schadensmeldungen zu gewöhnen und weiter zu wirtschaften wie bisher“, sagt ROBIN WOOD-Waldreferentin Jana Ballenthien.

Was den Wäldern schadet, ist bekannt. Es sind die Schadstoffe, vor allem aus der industriellen Landwirtschaft sowie dem Verkehr, die den Wäldern zusetzen. Zudem leiden die Wälder unter dem menschengemachten Klimawandel, etwa extremeren Wetterbedingungen wie Trockenheit und Hitze und der massenhaften Vermehrung einzelner Insektenarten. Hinzu kommt die zu intensive Bewirtschaftung der Wälder und die stark gestiegene Nutzung von Holzbiomasse.

ROBIN WOOD setzt sich dafür ein, das Bundeswaldgesetz zügig zu überarbeiten, damit es den Erhalt sowie die Stärkung der vielfältigen Ökosystemfunktionen der Wälder in den Fokus nimmt und nicht länger die Holznutzung priorisiert. Mehr Wälder müssen aus der Nutzung genommen und Schutzgebiete vergrößert und wirksam geschützt werden. Eine Übernutzung muss verhindert werden, etwa für Energieholz.

Waldnaturschutz kann nur sektorenübergreifend funktionieren. Nötig ist insbesondere eine massive Reduktion der Tierproduktion und der Schadstoffe aus dem Verkehr.

Wird dieser Wandel weiter vertrödelt, drohen mehr Wälder und Böden auch in Deutschland zu einer Kohlenstoffquelle zu werden. Um diesen Prozess umzukehren, muss mehr Holz im Wald bleiben. Böden brauchen Schatten, sie dürfen nicht verdichtet, aufgerissen oder umgegraben werden. Dort wo ganze Waldbestände erkrankt sind und absterben, müssen flächige Räumungen unterbleiben.

Kontakt:

  • Jana Ballenthien, Waldreferentin, Tel. 040 380 892 11, wald [at] robinwod.de
  • Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 0171 8359515, presse [at] robinwood.de