EU-Ratspräsidentschaft für besseren Schutz der europäischen Urwälder nutzen!

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Bärenbesuch vor dem Haus von Agrarministerin Julia Klöckner - Europas Urwälder sind in großer Gefahr und mit ihnen auch die große Vielfalt der Tiere, die in den Wäldern zuhause sind
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Protestaktion zur ROBIN WOOD-Petition "Europas Urwälder retten" - Agrarministerin Julia Klöckner soll den Schutz der Natur- und Urwälder Europas über forstwirtschaftliche Interessen stellen
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Agrarministerin Julia Klöckner muss die deutsche EU-Ratspräsidentschaft dafür nutzen, den Schutz der europäischen Natur- und Urwälder voranzutreiben. Das fordert ROBIN WOOD. Um dem Nachdruck zu verleihen, übergaben Aktivist*innen der Umweltorganisation dem Bundeslandwirtschaftsministerium in Berlin heute rund 3.200 Unterschriften der Petition „Europas letzte Urwälder retten!“

Begleitet wurde die Übergabe am Morgen von einer Protestaktion. An Fahnenmasten vor dem Ministerium spannten zwei Kletteraktivist*innen ein acht Meter langes Banner. Darauf abgebildet ist eine Kettensäge mit 12 goldenen Sternen statt der Sägezacken, die einen Baum fällt sowie die Forderung: „Save the European Primary Forests! – Rettet die europäischen Urwälder!“ Unter dem Banner schützten Aktivist*innen szenisch Bäume vor drohenden Holzfällarbeiten.

Am 1. Juli hat Deutschland für sechs Monate die EU-Ratspräsidentschaft übernommen. In dieser Zeit wird auf EU-Ebene an einer europäischen Waldstrategie gearbeitet. Die ROBIN WOOD-Petition verlangt von Julia Klöckner eine klare Positionierung zu einer starken Waldstrategie, die den Schutz der Natur- und Urwälder Europas über forstwirtschaftliche Interessen stellt. Es gilt, Natur- und Urwälder zu kartieren und verbindlich schützen, illegalen Holzeinschlag zu stoppen und Verstöße gegen Gesetze des Waldnaturschutzes konsequent zu verfolgen.

„Ministerin Klöckner hat offene Ohren für die Interessen der Holz-Lobby, aber viel zu wenig für den Umwelt- und Naturschutz“, sagt Jana Ballenthien, ROBIN WOOD-Waldreferentin. „Dabei ist die Lage der Wälder schlecht wie nie und eine konsequent ökologisch ausgerichtete Waldpolitik für ganz Europa dringend nötig.“

Nur noch 0,7 Prozent der Wälder Europas sind unberührt – und sie sind völlig unzureichend geschützt. Anders als Wirtschaftswälder, die auf Profit getrimmt sind, trotzen Naturwälder dem Klimastress, speichern riesige Mengen an CO2, beherbergen unzählige Arten und sind die beste Prävention gegen die Übertragung neuer Infektionskrankheiten wie Corona.

Da Julia Klöckner nicht auf die zuvor per Mail an sie gerichtete Anfrage nach einem Termin zur Übergabe reagiert hatte, konnten die Aktivist*innen die Unterschriften heute leider nur digital übergeben und werden sie der Ministerin nun postalisch senden.

Der öffentliche Druck aus der Umweltbewegung auf Klöckner muss weiter zunehmen, um den Schutz der Wälder durchzusetzen – denn im Kampf gegen Klimakrise und Artensterben sind sie unersetzlich.

Kontakt:

  • Jana Ballenthien, Waldreferentin, Tel. 040 380 892 11 (Rufumleitung), wald [at] robinwood.de
  • Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 0171 835 95 15, presse [at] robinwood.de