
Braunkohle-Tagebaulöcher nicht vorschnell mit Rheinwasser fluten!
ROBIN WOOD-Floßcrew demonstriert zusammen mit dem Wasserbündnis Rheinisches Revier für mehr Wassergerechtigkeit
Aktivist*innen von ROBIN WOOD und dem Wasserbündnis Rheinisches Revier fordern heute mit Bannern auf einem schwimmenden Holzfloß und am Rheinufer in Dormagen: „RHEIN.LAND.WASSER schützen – RWE muss zahlen!“ sowie „Klimagerechtigkeit heißt Wassergerechtigkeit!“ Ihr Protest richtet sich gegen den Plan des Energiekonzerns RWE, dem Rhein riesige Wassermengen zu entnehmen, um damit die Braunkohle-Tagebaulöcher bei Hambach und Garzweiler zu fluten. ROBIN WOOD und das Wasserbündnis fordern ein Moratorium für den Bau der Rheinwasser-Transportleitung, bis öffentlich zugängliche, unabhängige Gutachten die Unbedenklichkeit für Landschaft, Gewässer und Trinkwasserversorgung nachweisen und RWE die langfristige Finanzierung über einen Ewigkeitslasten-Fonds sichert.
Die Ausmaße des Projekts sind gigantisch: Der künftige Hambach-See soll eine Tiefe von rund 400 Metern erreichen und damit zugleich – nach dem Bodensee – der zweitgrößte See des Landes werden. Angesichts der eingeschränkten Vergleichbarkeit mit bisherigen Tagebauseen bestehen zahlreiche, bislang unzureichend erforschte Risiken. Belastbare Gutachten mit einem Zeithorizont von rund 100 Jahren, die eine realistische Bewertung der langfristigen Auswirkungen ermöglichen würden, fehlen bis heute.
In Anbetracht der immer gravierender werdenden Klimakrise und Wasserknappheit ist unklar, ob die Entnahme so großer Wassermengen auf lange Sicht umsetzbar ist. Zusätzlich ist es fraglich, ob das Rheinwasser mit dem angrenzenden Chemiepark und der schwankenden Wasserqualität bedenkenlos für die Befüllung der Tagebaue und die Versorgung der umliegenden Feuchtgebiete verwendet werden kann.
Darüber hinaus wurden der Industrie in der Vergangenheit immense Wasserentnahmen kostenfrei zugestanden. Diese Praxis widerspricht jedoch dem Grundsatz der Verteilungsgerechtigkeit von kostbaren Ressourcen wie Wasser. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser darf nicht durch eine Bevorteilung der Industrie zusätzlich gefährdet werden. ROBIN WOOD und das Wasserbündnis fordern daher, dass RWE für die Wasserentnahme zahlen muss und die Finanzierung dieser Kosten und weiterer Risiken durch die Einrichtung eines Ewigkeitslasten-Fonds langfristig garantiert.
Die Trinkwasserversorgung für die Bevölkerung muss Vorrang haben vor der Bereitstellung von Wasser für die Industrie. Besonders auch für die Gebiete flussabwärts. Die Politik ist gefordert, die gerechte Wasserverteilung gesetzlich zu garantieren. Zusätzlich muss durch einen RWE-Ewigkeitslasten-Fonds verhindert werden, dass die Kosten für die Renaturierung später doch auf die Allgemeinheit abgewälzt werden.
ROBIN WOOD ist zurzeit unter dem Motto „Like the sea we rise – volle Fahrt voraus für Klimagerechtigkeit“ mit einem Aktionsfloß auf dem Rhein unterwegs. Die Crew nutzt die Tour, um sich zu vernetzen und sich gemeinsam mit anderen Gruppen für den Schutz von Wasser und Wald sowie für ein solidarisches Klima stark zu machen. Die vom Wasserbündnis Rheinisches Revier geforderte Wassergerechtigkeit ist eine wichtige Form der Klimagerechtigkeit.
Kontakt:
- ROBIN WOOD: Floß-Crew, Tel. 01579-2482885 und Pressestelle, Ute Bertrand, Tel. 0171-8359515, presse@robinwood.de
- Wasserbündnis Rheinisches Revier: Tel. 0173-2944428, Presse: Sabina Rothe,
Mail: unser-wasser-rheinland@systemli.org