„Wir lassen uns nicht verkohlen!“

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"Für den Klimaschutz zu kämpfen, ist eine Frage der Solidarität mit Menschen, die am stärksten vom Klimawandel betroffen sind und am wenigsten zu ihm beigetragen haben. Füße hoch und Kopf in den Sand, ist dabei keine Option." - Ronja Heise von ROBIN WOOD in ihrer Rede bei der "Wir lassen und nicht verkohlen"-Demo in Stade, 8.9.18
Foto ▸ Ute Bertrand, ROBIN WOOD

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Ein Ereignis für Stade: Rund 650 Klimaschütz*innen ziehen durch die Innenstadt. Die Demo in Stade ist ein Beitrag zum globalen Klima-Aktionstag "Rise for Climate!"
Foto ▸ Ute Bertrand, ROBIN WOOD

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Anti-Kohle-Banner am - ausgerechnet von DOW gesponserten - Pavillon im Stader Bürgerpark, dem Ausgangspunkt der Demonstration
Foto ▸ Ute Bertrand / ROBIN WOOD

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Ob in Stade oder im Hambacher Forst, ob von DOW oder RWE - Wir lassen uns nicht verkohlen!
Foto ▸ Ute Bertrand, ROBIN WOOD

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Foto ▸ Ute Bertrand, ROBIN WOOD

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"Es gibt keine Jobs auf einem toten Planeten."
Foto ▸ Ute Bertrand, ROBIN WOOD

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Abschluss-Kundgebung am Schwedenspeicher in Stade
Foto ▸ Ute Bertrand, ROBIN WOOD

Mit einer Demonstration unter dem Motto „Wir lassen uns nicht verkohlen! Keine neuen Kohlekraftwerke. Nicht in Stade – nirgendwo!“ setzen rund 650 Klimaschützer*innen heute in Stade ein deutliches Zeichen gegen Kohlekraftwerks-Neubauten. Trotz der politischen Verhandlung eines bundesweiten Kohleausstiegs plant der Chemiekonzern DOW auf seinem Werksgelände in Stade bei Hamburg ein neues Kohlekraftwerk.

Zur Demo aufgerufen hatte ein Bündnis von lokalen und überregionalen Organisationen, darunter der BUND Stade, die Interventionistische Linke Hamburg, ROBIN WOOD sowie der Landesverband Niedersachsen und der Kreisverband Stade von Bündnis 90/Die Grünen. Der Protest ist ein Beitrag zum globalen Aktionstag ‚Rise for Climate‘. Mit über 500 Aktionen in 80  Ländern demonstrieren Klimaschützer*innen heute weltweit gegen fossile Energieträger und für den Schutz des Klimas.

Die Demo-Route führte vom Bürgerpark Adolf Ravelin über das Rathaus zum Fischmarkt und sorgte in der belebten Stader Innenstadt für Aufsehen. Bei einem Zwischenstopp auf dem Stader Markt sprach Heiner Baumgarten, Vorsitzender des BUND-Landesverbandes Niedersachsen. „In Zeiten des Klimawandels dürfen keine neuen Kohlekraftwerke gebaut werden! Die Stadt Stade und DOW Chemical müssen sich ihrer Mitverantwortung für den Klimawandel  stellen“, begründete Baumgarten den jahrelangen Protest lokaler Gruppen gegen das geplante Kraftwerk.

„In Stade ein neues Kohlekraftwerk zu bauen, verschärft die globale Klimaungerechtigkeit: Ein Konzern im reichen Norden profitiert, unzählige Menschen vor allem im globalen Süden müssen die Folgen des Klimawandels ausbaden. Klimagerechtigkeit und Kohleverbrennung sind unvereinbar!“, so Mitorganisator David Sehmsdorf von der Klimagruppe Bremen.

„Der DOW-Konzern will die Bevölkerung für dumm verkaufen, wenn er das geplante Kohlekraftwerk als ‚umweltverträglich‘ und einen ‚Meilenstein der Energieerzeugung‘ darstellt“, betont Ronja Heise, Energiereferentin der Umweltschutzorganisation ROBIN WOOD. „Die CO2-Bilanz des Werkes in Stade würde sich mit dem neuen Kraftwerk enorm verschlechtern!“

Das von DOW geplante Kraftwerk würde – zu mindestens 80 Prozent mit Steinkohle befeuert – jährlich ca. fünf Millionen Tonnen CO2 ausstoßen, und das über eine zu erwartende Laufzeit von 40 Jahren.

Für die lokale Bevölkerung wäre das Kraftwerk ein erhebliches Gesundheitsrisiko. „Kohlekraft bedeutet Gesundheitsschäden durch Emissionen von Feinstäuben, Quecksilber, Schwermetallen und Dioxinen – auch wenn Grenzwerte eingehalten werden. Gesundheitsschädigungen durch den Klimawandel kommen hinzu. Ein neues Kohlekraftwerk ist nicht zu verantworten“, sagt Dr. Gabriele Brockhausen, Lungenfachärztin aus Stade, in ihrem Redebeitrag auf der Demonstration.

Nach der Abschlusskundgebung wird ein Teil der Demonstrant*innen zum DOW-Werksgelände radeln und dem Unternehmen einen von der Grünen Jugend initiierten öffentlichen Protestbrief übergeben.

Die Organisator*innen der Demonstration wollen am Thema dranbleiben, solange DOW nicht offiziell von seinen Plänen Abstand nimmt. Wer die Demo verpasst hat, kann unter www.robinwood.de/kein-kohlekraftwerk-stade online gegen Kohlekraftwerksneubauten protestieren und unter #stadegegenkohle und wikistade.org über die nächsten Aktionen auf dem Laufenden bleiben.

Kontakt:

  • ROBIN WOOD, Ronja Heise, Tel. 0151 / 755 255 27; Ute Bertrand, 0171 / 835 95 15, presse [at] robinwood.de
  • BUND Stade, Silke Hemke, Tel. 0177 / 64 51 163

Der Aufruf zur Demonstration wurde unterzeichnet von:

AG Umweltplanung Niederelbe, B'90 Die Grünen KV Stade,  B'90 Die Grünen LV Niedersachsen, Bürgerinitiative Stade Altes Land, BUND Stade, BUND LV Hamburg, BUNDJugend Niedersachsen, BUND LV Niedersachsen, BUND KG Steinburg, Bürger Initiative Gesundheit und Klimaschutz Unterelbe, Die Linke Kreisverband Stade, Fossil Free Oldenburg, Gegenstrom Hamburg, Grüne Jugend Stade, Interventionistische Linke Hamburg, Janun Lüneburg, Klimagruppe Bremen, KlimaKollektiv Oldenburg, Robin Wood e.V, Wiki Stade, IPPNW, NABU KV Stade

Twitter:

#RiseForClimate

#StadegegenKohle