Stachel im Fleisch der Fraport
Graswurzelprotest im Waldcamp gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens
Fraport gibt sich alle Mühe, einer vom Fluglärm und Waldzerstörung seit Jahrzehnten genervten Region den Ausbau des Frankfurter Flughafens als Fortschritt zu verkaufen. Beispiel: „Ja zu FRA!" Mit dieser sogenannten Initiative versucht Fraport, eine soziale Bewegung für den Flughafen zu erzeugen. Doch Bewegung entsteht nicht auf Anweisung von oben und lässt sich nicht glaubwürdig simulieren.
Der Protest gegen den Moloch Flughafen ist in der Region seit Jahrzehnten verwurzelt, obwohl die örtlichen echten Initiativen immer wieder Rückschläge verarbeiten mussten, weil sie den Ausbau des Flughafens zwar verzögern, aber bisher nicht verhindern konnten.
Neuer Graswurzelprotest wächst zurzeit im Waldcamp im Treburer Oberwald. Dort leben seit rund einer Woche freie Aktivist*innen und ROBIN WOOD-Aktive. Das Waldstück soll für einen Autobahnzubringer zum geplanten Terminal 3 zerstört werden.
Für den Sonntagnachmittag hatte das Camp zum Schnupperklettern eingeladen, und es kamen wieder viele UnterstützerInnen und Interessierte in den Wald – zum Informieren und Diskutieren, um frisches Wasser und Obst vorbei zu bringen oder sich beim Klettern auszuprobieren.
Großes Thema war die Strategie der Fraport, mit Billigfliegern einen Passagierzuwachs zu erzeugen. Der Bau des Flugsteigs G des geplanten dritten Terminals soll vorgezogen werden – extra für den Billigflieger Ryanair. Ein Gutachten der Initiative Zukunft Rhein-Main belegt jedoch, dass der Bau des von Fraport beantragten Billigflugsteigs nicht genehmigungsfähig ist.
Das Waldcamp sorgt für eine öffentliche Debatte über die Wachstumsideologie der Fraport, die Wald, Klima und Gesundheit den Gewinninteressen des Unternehmens opfert. Ein Fernsehteam vom Hessischen Rundfunk hat sich gestern ein eigenes Bild vor Ort gemacht. Schaut mal rein: Hessenschau vom 14. Januar 2018