"Cargill ist das schlimmste Unternehmen der Welt!"

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Großflächige Entwaldungen für den Sojaanbau!
Foto ▸ Jim Wickens/ Mighty Earth

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Der Kakaoanbau ist der größte Treiber für Entwaldungen in Westafrika.
Foto ▸ Jim Wickens / Mighty Earth

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Einzigartige Landschaften werden unwiederbringlich zerstört.
Foto ▸ Jim Wickens/ Mighty Earth

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Cargill kontrolliert nicht nur große Teile des Handels mit Soja, sondern beliefert zum Beispiel die USA mit gigantischen Mengen an Rindfleisch.
Foto ▸ Jim Wickens/ Mighty Earth

Die amerikanische Umweltorganisation Mighty Earth hat den Agrargiganten Cargill in einem neuen Recherchebericht als das schlimmste Unternehmen der Welt bezeichnet. "Heute hat ein privat geführtes Unternehmen vielleicht mehr Macht, das Klima, das Wasser, die Ernährungssicherheit, die öffentliche Gesundheit und die Menschenrechte der Welt zu zerstören oder zu schützen, als jedes andere Unternehmen in der Geschichte", heißt es darin.

Cargill ist das größte von nur sehr wenigen Agrarunternehmen, die einen Großteil des globalen Agrarhandels dominieren. Cargill kontrolliert weite Teile des Handels mit zum Beispiel Sojafuttermitteln, Palmöl, Rindfleisch und Kakao. Alles Agrarprodukte, die mit großflächigen Entwaldungen, Menschenrechtsverletzungen, Kinderarbeit und Vertreibungen einhergehen. Cargill hat keine eigene Marke, die den Verbraucher*innen bekannt wäre, sondern ist immer nur der Zulieferer. Zum Beispiel beliefert Cargill den Futtermittel- und Hähnchenfleischproduzenten Rothkötter, der dann wiederum bekannte Supermärkte und Fast-Food-Restaurants beliefert.

Im November 2018 hatte ROBIN WOOD gemeinsam mit der Umweltorganisation Mighty Earth in dem Report "Raubbau für Geflügelfleisch" über die Verknüpfung der deutschen Geflügelindustrie mit Entwaldungen von Tropenwäldern durch die Firmen Cargill und Bunge in Südamerika berichtet. Damals konnte wir Verbindungen des deutschen Geflügelfleisch-Giganten Rothkötter mit diesen Firmen offenlegen. Rothkötter beliefert unter anderen große Einzelhandelsketten wie Lidl, Aldi Süd, Netto Markendiscount und McDonalds mit Hühnchenfleisch. Das Soja von Cargill und Bunge hat das höchste Entwaldungsrisiko unter allen Agrarhändlern. In Regionen mit Silos von Bunge und Cargill finden mehr Entwaldungen statt, als im Umkreis von Silos anderer Agrarhändler. Beide Firmen stehen nachweislich auch mit illegalen Rodungen in Verbindung.

Hier als Druckversion bestellen: https://bit.ly/2ROc071

Und zu unserem Aktionsbericht: https://bit.ly/2zPMmaS

ROBIN WOOD hatte Rothkötter vor einigen Monaten dazu aufgefordert, die Geschäftsbeziehungen mit Cargill und Bunge zu beenden, bis diese Firmen eine Null-Entwaldung überprüfbar sicherstellen und den Schutz des Soja-Moratoriums von 2006 auf alle Waldökosysteme ausweiten. Von den Abnehmern des Rothkötter-Geflügelfleisches, Aldi Süd, LIDL und Netto Marken-Discount verlangten wir, die Geschäftsbeziehungen mit Rothkötter auf Eis zu legen, bis nachprüfbare Verbesserungen eintreten.

Die neuesten Enthüllungen zeigen, dass Cargill seine Raubbau-Praktiken trotz zahlreicher Versprechungen weiter fortsetzt. Nach wie vor ist Cargill für großflächige Waldzerstörung, Menschenrechtsverletzungen und Landraub verantwortlich. Zum Teil hat die Entwaldung im Einflussbereich von Cargill sogar noch zugenommen, etwa in Westafrika, wo der letzte tropische Regenwald dem Kakaoanbau zum Opfer wird.

Gegen Cargill und Nestlé läuft sogar ein Gerichtsverfahren, da sie nicht genug unternommen haben sollen, um Kinderarbeit, Kindesmisshandlung und sogar das Verschleppen von Kindern für die Arbeit bei ihren Vertragspartner*innen zu verhindern.

Protestiere hier gegen bittere Schokolade: https://www.robinwood.de/kakaoprotest

Unsere Forderungen an den Cargill-Großkunden Rothkötter und deren Abnehmer*innen sind daher nach wie vor aktuell. Sie dürfen das Problem nun nicht noch länger auf die lange Bank schieben, sondern müssen jetzt handeln und das Unternehmen unter Druck setzen. Solange Cargill Entwaldungen, Kinderarbeit und Landraub nicht effektiv und nachprüfbar unterbindet, müssen sie Cargill-Produkte meiden.

Neben Rothkötter und McDonalds gehören Burger King, Nestlé, Unilever und EDEKA zu den größten direkten und indirekten Abnehmer*innen. Sie alle dürfen sich nicht länger hinter ihren Marken verstecken, sondern müssen jetzt Verantwortung übernehmen für Missstände in ihren Lieferketten.