Zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März

Zum Internationalen Tag des Waldes am 21. März fordert ROBIN WOOD für den Schutz der Wälder eine ökologische Wende in der Landwirtschaft. Rund zwei Drittel der Wälder in Deutschland sind laut Waldzustandsbericht der Bundesregierung geschädigt. Eine entscheidende Ursache dafür sind die hohen Stickstoffemissionen aus der landwirtschaftlichen Tierproduktion. ROBIN WOOD fordert daher, die Tierproduktion drastisch zu reduzieren und insbesondere keine neuen Anlagen zur Massentierhaltung mehr zu genehmigen.

Unter den Luftschadstoffen, die dem Wald zusetzen, sind die Emissionen von Stickstoffverbindungen aus den Bereichen Industrie und Verkehr (Stickoxide) sowie der Landwirtschaft (Ammoniak) die bei weitem stärkste Schadstoffgruppe. Beide Stickstoffverbindungen versauern die Waldböden und schaffen Nährstoffungleichgewichte, die die Wälder schwächen. Doch während der Ausstoß aus dem Straßenverkehr und der Industrie seit Jahren zurückgeht, sind die Emissionen aus Tiermist, Gülle und Ackerböden inzwischen für rund 60 Prozent aller Stickstoff-Emissionen verantwortlich.

„Gülle killt Wald. Das weiß auch Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt. Doch darüber schweigt er, denn sonst müsste er der Öffentlichkeit erklären, warum er nichts gegen die viel zu hohen Stickstoff-Emissionen in seinem Zuständigkeitsbereich unternimmt“, kritisiert Rudolf Fenner, Waldreferent bei ROBIN WOOD.

Besonders stark leiden hierzulande Buchen und Eichen. Äußerlich gesund erscheinen gerade noch rund 20 Prozent dieser beiden Waldbaumarten. Doch Bundesminister Christian Schmidt redet die Situation schön und verkündete kürzlich in einer Presseerklärung: „Der Buche geht es besser.“

„Minister Schmidt lügt den Bürgerinnen und Bürgern was in die Tasche, denn der Buche geht es heute genauso schlecht wie in den vielen Jahren zuvor. 2014 ging es ihr allerdings besonders schlecht, weil in diesem Jahr die Buchen einen starken Fruchtansatz hatten, der sie zusätzlich schwächte“, erläutert Fenner.

Kein Wort verliert der Minister darüber, dass der Zustand von Buchen und Eichen in den achtziger Jahren, als das Waldsterben die gesamte Republik beunruhigte, noch deutlich besser war als heute.

Das Jahr 2015 war geprägt durch eine langanhaltende Hitze- und Dürreperiode, die zunächst in der Landwirtschaft, später dann auch in den Wäldern – besonders in den Monaten August und September – zu Trockenstress-Situationen in mehreren Bundesländern führte. Die zu erwartenden Folgen dieser Dürre schlagen in der jetzigen Statistik nicht zu Buche, da die Datenerhebung für die alljährliche Waldschadensbilanz bereits im Juli beginnt. Es ist daher davon auszugehen, dass der Wald im vergangenen Jahr noch deutlich stärkere Schäden davongetragen hat, als im Waldzustandsbericht der Bundesregierung steht.

Der kommende Montag (21. März) ist der Internationale Tag des Waldes. Er wurde von der Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen FAO 1971 ins Leben gerufen, um auf die zunehmende weltweite Waldzerstörung aufmerksam zu machen.

Kontakt:
Rudolf Fenner, Waldreferent, Tel. 040 / 380 892 11, wald [at] robinwood.de
Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892 22, presse [at] robinwod.de
 

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Waldsterben ist 80er? Rund zwei Drittel der Wälder sind 2015 geschädigt
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