Zehn Jahre Pariser Klima-Abkommen: ROBIN WOOD-Protest auf der Zugspitze
Eindringlicher Appell: 1,5°C-Grenze nicht aufgeben!
Heute jährt sich das Pariser Klimaabkommen zum zehnten Mal. Aus diesem Anlass veranstalten ROBIN WOOD-Aktivist*innen ein Gipfeltreffen der anderen Art: Auf Deutschlands höchstem Berg, der Zugspitze, demonstrieren sie am Mittag dafür, Klimaschutz ganz oben auf die politische Agenda zu setzen und den Druck auf die deutsche Bundesregierung zu erhöhen, eine 1,5°C-kompatible Politik umzusetzen. Auf dem Alpengipfel entrollten sie ein Banner mit der Aufschrift: „1,5° ist kein Gipfel, sondern eine Grenze“.
Die Bilanz der bisherigen UN-Klimagipfel ist desaströs: Bereits im vergangenen Jahr hat die Erwärmung des Planeten die 1,5 Grad-Grenze überschritten. Deutschland trägt dafür eine besonders große Verantwortung: Bezieht man die Emissionen seit Beginn der Industrialisierung in die Klimabilanz ein, ist das Land weltweit der viertgrößte Emittent von Treibhausgasen und somit ein Hauptverursacher der globalen Klimakrise.
„Extreme Wetterereignisse, Dürren, Überschwemmungen und der Verlust von Artenvielfalt verdeutlichen, dass die Klimakrise Realität ist und besonders ärmere Menschen existentiell trifft“, sagt Aktivistin Marit Schneider. „Das 1,5-Grad-Ziel ist die Grenze, die entscheidet, wie lebenswert die Zukunft sein wird. Es ist unter Wahrung der Menschenrechte keine Option, dieses Ziel aufzugeben. Die Bundesregierung steht in der Pflicht, die Lücke zwischen Klimazielen und wirksamen Klimaschutz-Maßnahmen zu schließen.“
Bei der diesjährigen UN-Klimakonferenz im brasilianischen Belém betonte Bundeskanzler Friedrich Merz, Deutschland und Europa würden weiterhin für Klimaschutz einstehen. Gleichzeitig setzt die Bundesregierung aber mit ihrer Kraftwerksstrategie auf den Neubau von Gaskraftwerken, will offenbar mit der EU das Neuzulassungsverbot für Verbrenner-Autos ab 2035 kippen und entkernt unter dem Vorwand des Bürokratieabbaus das Lieferkettengesetz. Da die Energie- und Verkehrssektoren laut Internationaler Energieagentur im Jahr 2023 mehr als die Hälfte der deutschen CO₂-Emissionen verursachten, führt dieser Kurs noch tiefer in die Klimakrise. Hinzu kommt eine auf Wachstum ausgerichtete Wirtschaftspolitik, die den Energie- und Ressourcenverbrauch weiter steigert. Dies schadet auch Wäldern und Mooren, die für Klima- und Artenschutz unersetzlich sind.
Auch der internationale Vergleich zeigt, wie weit Anspruch und Wirklichkeit in der deutschen Politik auseinanderliegen. Die Bundesrepublik ist durch den aktuellen politischen Kurs im Climate Change Performance Index (CCPI 2026) auf Platz 22 von 63 bewerteten Ländern plus EU abgerutscht, sechs Plätze schlechter als im Vorjahr.
„Zehn Jahre Paris – das ist ein Auftrag zum sofortigen Handeln“, sagt Jona von ROBIN WOOD. „Wir müssen Klimaschutz als Chance begreifen und sozial gerecht gestalten. Wenn wir unsere Gesellschaft für alle klimafreundlicher gestalten, schaffen wir Räume, in denen wir gesünder, sicherer und entspannter leben können!“
Der „Emissions Gap Report 2025“ des Umweltprogramms der Vereinten Nationen zeigt, dass die aktuellen Klimaschutzziele zu einer globalen Erderwärmung von 2,3 bis 2,5°C im Vergleich zum vorindustriellen Level führen würden. Die aktuell gültigen Gesetze würden sogar eine Erwärmung um 2,8°C bedeuten. Am 12. Dezember 2015 hatte die Staatengemeinschaft in Paris beschlossen, die globale Erwärmung auf „deutlich unter 2°C“, möglichst auf 1,5°C über dem vorindustriellen Niveau zu begrenzen.
Kontakt:
- vor Ort: Marit Schneider, ROBIN WOOD-Aktivist*in, Tel. +49 (0)175 8209127
- ROBIN WOOD-Pressestelle: Ute Bertrand, +49 (0)171 8359515, presse@robinwood.de
Fotos der heutigen Aktion, die Sie bei Nennung der im Dateinamen genannten Quelle frei verwenden dürfen, finden Sie hier: https://aktiv.robinwood.de/s/3SonNpGqeF478KR