Zehn Jahre Atomunfall von Fukushima

Unfall war keine Naturkatastrophe, sondern ein Verbrechen / Atomfabriken müssen stillgelegt werden, Atomtransporte durch Hamburg müssen aufhören

11. März 2021
Energie
Pressemitteilung des AntiAtomPlenums Hamburg
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Anti-Atom-Proteste gab es am Fukushima-Jahrestag in vielen Städten - auch in Hamburg, über dessen Hafen weiterhin Atomtransporte laufen
Eichhörnchen / ROBIN WOOD
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Der Atomausstieg muss die Stilllegung aller Atomanlagen umfassen - dazu gehören auch die Uranfabrik in Gronau und die Brennelementefabrik in Lingen
Eichhörnchen / ROBIN WOOD
Pressemitteilung

Anlässlich des zehnten Jahrestages des Atomunfalls von Fukushima am 11. März 2011 hatte das AntiAtomPlenum Hamburg für den heutigen Donnerstag zu einer Mahnwache auf dem Hamburger Rathausmarkt aufgerufen. Trotz des typisch hamburgischen Regen- und Sturmwetters kamen Punkt 12 Uhr über 50 Menschen, um die Forderungen der Initiator*innen nach einem schnellen Atomausstieg auf allen Ebenen zu unterstützen.

Uli Jüttner von der Umweltgewerkschaft: „Die Katastrophe von Fukushima dauert bis heute an, die Radioaktivität aus den vier havarierten Reaktoren hat sich schon über die ganze Welt verteilt. Dennoch setzt der japanische Imperialismus längst weiter auf Atomenergie."

Fritz von der Gruppe SAND (Systemoppositionelle Atomkraft Nein Danke): "Die Atomkatastrophe in Fukushima war und ist keine Naturkatastrophe, sondern ein Verbrechen, das von Menschen zu verantworten ist. Wir sagen ‚Nein‘ zur radioaktiv strahlenden Olympiade in Japan!"

Angelika Oldhaber vom AK Energie des BUND Hamburg: "Hamburg ermöglicht mit den Atom-Transporten den Weiterbetrieb der Atomfabriken in Gronau und Lingen und damit den Betrieb von Atomkraftwerken weltweit. Der Hamburger Senat und die Bürgerschaft müssen im Bundesrat aktiv werden, damit auch diese Anlagen stillgelegt werden."

Cécile Lecomte von ROBIN WOOD: "Der Atomausstieg ist keiner, solange die Versorgungsanlagen der weltweiten Atomindustrie in Gronau und Lingen weiterlaufen. Das Abschalten der AKW in Deutschland geht in die richtige Richtung. Es reicht aber nicht! Radioaktivität und GAU-Gefahren kennen keine Grenzen."

Lisann Drews, Ärztin und Mitglied der Hamburger IPPNW/ICAN-Gruppe Hamburg: "Am Beispiel der schrecklichen Katastrophe von Fukushima vor zehn Jahren wird deutlich, dass Atomenergie eine ständige Bedrohung für die Gesundheit und das Leben in einer gesunden Umwelt für alle Menschen dieser Erde darstellt, daher muss sich die Menschheit unverzüglich von der Nutzung atomarer Technologien im zivilen, aber auch im militärischen Bereich verabschieden."

Die Redebeiträge wurden unterbrochen für eine Schweigeminute sowie ein Straßentheater zum Gedenken der Opfer des atomaren Unfalls und des Tsunami.

Hintergrund:

Ein schweres Erdbeben hatte am 11. März 2011 das japanische Atomkraftwerk in Fukshima schwer beschädigt. Ein nachfolgender Tsunami begrub jede Hoffnung, dass ein Super-GAU abgewendet werden könnte.

In den darauffolgenden Tagen kam es in drei der sechs Reaktorblöcke zur Kernschmelze. Große Mengen von radioaktiven Stoffen wurden in die Atmosphäre geschleudert, flossen ins Grundwasser und ergossen sich als Fallout über die gesamte Region. Über 200.000 Menschen mussten evakuiert werden und ganze Landstriche wurden zu verstrahlten Sperrzonen. Bis heute gibt es in der betroffenen Region keine Normalität. All dies hält die atomfreundliche japanische Regierung jedoch nicht davon ab, dort in diesem Jahr olympische Spiele stattfinden zu lassen. Auch diese Entscheidung wurde von den Menschen auf der Kundgebung kritisiert.

Für Rückfragen:

  • Cécile Lecomte, 0170-6028362
  • Frauke Kohrs, 0178-1835263