Terminal 3: Mit Volldampf in die Klimakatastrophe

ROBIN WOOD kritisiert Spatenstich für weiteres Wachstum des Frankfurter Flughafen-Molochs

02. Oktober 2015
Mobilität
Pressemitteilung

Am kommenden Montag werden der hessische Ministerpräsident VolkerBouffier (CDU) und der Vorstandschef der Fraport AG, Stefan Schulte, den „ersten Spatenstich“ für ein drittes Terminal am Frankfurter Flughafen vornehmen. ROBIN WOOD kritisiert aus diesem Anlass, die völlig verfehlte, klimafeindliche Verkehrspolitik in Hessen, die sich mit diesem Ritual selbst feiert. Gemeinsam mit dem Bündnis der über 80 Bürgerinitiativen im Rhein-Main-Gebiet fordert die Umweltorganisation – statt eines Flughafenausbaus – einen Verzicht auf Terminal 3, den Rückbau der Nordwest-Landebahn und eine Deckelung der Flugbewegungen am Frankfurter Flughafen auf maximal 380.000 pro Jahr.

Im deutschen Flughafennetz gibt es bereits jetzt Überkapazitäten und somit keinen Bedarf für Neu- und Ausbauten. Dies belegt ein Luftverkehrskonzept, das acht Umwelt-, Verkehrs- und Entwicklungsorganisationen im Juli 2015 vorgelegt haben. Gerade in Frankfurt besteht ein erhebliches Verlagerungspotenzial von
Kurzstrecken- und Zubringerflügen auf die Bahn, das sich ohne Komfortverlust für die Reisenden realisieren ließe. „Die Herausforderung für eine klimafreundliche Verkehrspolitik besteht darin, den Flugverkehr zu deckeln und gezielt eine Verlagerung auf die Bahn voranzubringen“, sagt Monika Lege, Mitautorin des NGO-Luftverkehrskonzeptes und Verkehrsexpertin bei ROBIN WOOD.

Der hessische Wirtschafts- und Verkehrsminister Tarek Al Wazir (Grüne) bleibt dem Ritual des „ersten Spatenstichs“ mit Hinweis auf einen Termin im Bundesverkehrsministerium fern. Die grüne Bundestagsfraktion lädt für kommenden Montag in Vorbereitung zur Weltklimakonferenz in Paris zur Konferenz „Grüne Zukunftswerkstatt Klimaschutz“ nach Berlin ein.

Auch vor der Zukunftswerkstatt ist bereits klar: Die Luftfahrt ist die am schnellsten wachsende Quelle von Treibhausgas-Emissionen weltweit. Flugverkehr zu deckeln statt Flughäfen auszubauen, ist unentbehrlich für Gerechtigkeit im globalen Klimaschutz.

„Schneller, weiter, mehr Verkehr führt uns mit Volldampf in die Klimakatastrophe“, sagt Lege. „Sehen wir die wachsende Mobilität global, stehen auf der einen Seite Flugreisen nach der miles&more-Logik der Wenigen mit einem auf die Zeit gerechneten maximalen Ressourcenverbrauch und Klimaschaden pro Person. Auf der anderen Seite steht die Flucht der Vielen unter den Bedingungen existenzieller Not.“

ROBIN WOOD-AktivistInnen engagieren sich seit vielen Jahren gegen den Ausbau des Frankfurter Flughafens – zuletzt mit zwei Sommercamps gegen den Bau des Terminals 3.

Kontakt:
Monika Lege, Verkehrsreferentin, Tel. 040 / 380 892 12, verkehr(at)robinwood.de

Peter Illert, ROBIN WOOD Rhein-Main, Tel. 06103 / 687 16

Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892 22,
presse(at)robinwood.de

Statt Sekt und Häppchen beim Spatenstich - Kuchen gegen Terminal 3 beim Sommercamp gegen den Flughafenausbau
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