Sturz von Aktivist*in im Dannenröder Wald

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Foto ▸ "Wald statt Asphalt!"-Bündnis

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Das Bündnis "Wald statt Asphalt!" fordert nach dem Sturz eines*/einer Aktivist*in von einem Tripod am heutigen Sonntagmorgen im Dannenröder Wald den sofortigen Stopp der Räumungs- und Rodungsarbeiten.

Die Polizei hat in den letzten Tagen wiederholt klar gekennzeichnete Sicherungsseile gekappt und in einem Fall sogar begonnen, einen noch besetzten Baum zu fällen. Nur durch Glück wurde bisher Schlimmeres verhindert. Die durchgehenden Räumungs- und Rodungsmaßnahmen auch am Wochenende bedeuten zusätzlichen Stress für alle Beteiligten. Heute kam es im Zuge dieser Maßnahmen im Dannenröder Forst zum Absturz eines*/einer Aktivist*in aus ca. fünf Metern Höhe. Der Mensch wurde durch diesen Sturz verletzt. Die Schwere der Verletzung ist bisher unbekannt.

Heute Morgen besetzte der abgestürzte Mensch einen Tripod, ein dreibeiniges Konstrukt, in ca. fünf Metern Höhe. Tripods sind dabei ohne Fremdeinwirkung sicher, das Durchtrennen von Sicherungsseilen oder das Entfernen eines der drei Füße führt jedoch zum Absturz der sich darin befindenden Person. Augenzeugen bestätigen hier, dass nach einer Absperrung des Gebietes durch die Polizei ein Sicherungsseil durchtrennt wurde, worauf der Mensch in fünf Meter Tiefe gefallen ist und sich verletzte. Dies geschah trotz Warnhinweisen und Zurufen anderer Aktivist*innen.

Nachdem die Polizei Mittelhessen zuletzt bei ihrer Pressekonferenz am 9. November, ebenso wie in den Wochen davor, immer wieder betont hatte, dass bei ihrem Einsatz im Dannenröder Wald Sicherheit vor Schnelligkeit gehe, hat sie mit ihrer Einsatztaktik inzwischen wiederholt das Gegenteil bewiesen. Sie nimmt die Gefährdung von Menschenleben in Kauf. Dies verurteilen wir aufs Schärfste.

Scully für Ende Gelände als Teil des Wald-Statt-Asphalt-Bündnisses sagt dazu: „Die Polizei hat seit Beginn der Räumungs- und Rodungsarbeiten im Herrenwald, im Maulbacher Wald und nun auch im Danni bereits mehrfach bewiesen, dass es zur riskanten und bewussten Gefährdung von Aktivist*innen kommt. Das Konzept Sicherheit vor Schnelligkeit ist eine dreiste Lüge! Der Sturz zeigt einmal mehr, wie gefährlich der Polizeieinsatz ist und weckt schmerzvolle Erinnerungen an den Tod eines Aktivisten im Hambacher Wald im Jahr 2018. Menschenleben dürfen nicht länger für den Bau einer klimaschädlichen Autobahn gefährdet werden!"

Wir rufen die Landesregierung erneut auf, die Räumung und einhergehende Rodung mit sofortiger Wirkung zu stoppen, damit es nicht zu weiteren Verletzungen kommt. Der schwarz-grünen Landesregierung boten sich in den letzten Wochen zahlreiche Möglichkeiten, den Einsatz über ihre Entscheidungsmöglichkeiten auf Landesebene zu stoppen. Dies wurde unterlassen. Sie trägt somit Verantwortung für jede verletzte Person auf allen Seiten des Konflikts.

Dominique Just, Mobilitätsreferentin bei ROBIN WOOD, ebenfalls Teil des Bündnisses, meint: „Es mehren sich seitens der Polizei bewusst herbeigeführte Gefahrensituationen und die heutige Eskalation zeigt: ein Räumungs- und Rodungsstopp ist die einzige vernünftige Entscheidung, die jetzt umgehend getroffen werden muss!“

Das Bündnis „Wald statt Asphalt!“ ist ein bundesweites Solidaritätsbündnis zahlreicher Akteur*innen für die Proteste für den Erhalt des Dannenröder Waldes.

Pressekontakt Bündnis "Wald statt Aspahlt":

  • Lilly Claudi: 01733226449
  • Charlie Linde: 015787310728

Rückfragen an ROBIN WOOD:

  • Dominique Just, Verkehrsreferentin, Tel. 040 380 892 12, verkehr [at] robinwood.de

Hintergrundinformationen:

https://twitter.com/berlin_aktion/status/1327919446237851650?ref_src=tws...