Saubere Kohle ist eine dreckige Lüge

„Saubere Kohle ist eine dreckige Lüge“ – ein Banner mit diesem Slogan haben ROBIN WOOD-AktivistInnen heute Nachmittag gegen 15:30 Uhr vor dem Vattenfall-Kohlekraftwerk in Hamburg-Moorburg an einem Strommast angebracht, um so gegen aktuelle Greenwashing-Bemühungen des Energiekonzerns zu protestieren. Ins Kraftwerk Moorburg – laut Vattenfall eines „der umweltfreundlichsten Europas“ – lädt der Konzern heute angemeldete Gäste zur „Langen Nacht der Industrie“. Ziel ist es, Jobsuchende für das desolate Kohlegeschäft anzuwerben.

„ROBIN WOOD rät jedem davon ab, seine Zukunftsperspektiven im Auslaufmodell Kohle zu suchen. Moorburg ist eine ineffiziente und extrem klimaschädliche Investitionsruine, die Vattenfall lieber heute als morgen abstoßen möchte“, sagt ROBIN WOOD-Aktivist Sven Schupp.

Damit Hamburg die eigenen Klimaschutzziele erreicht, ist der Ausstieg aus der Kohle unumgänglich. Tatsächlich spielt der rot-grüne Senat aber zurzeit Szenarien durch, Moorburgs Rolle für Hamburgs Energieversorgung zu stärken und die Einspeisung von Fernwärme zuzulassen. Hintergrund ist die anstehende Entscheidung über einen Ersatz für das Kraftwerk Wedel, das stillgelegt werden soll.

„Es darf nicht sein, dass der rot-grüne Senat die Fernwärmeauskoppelung vom Kraftwerk Moorburg jetzt hintenrum ermöglicht. Das widerspricht auch dem Ergebnis des Volksentscheids über die Hamburger Energienetze“, sagt ROBIN WOOD-Energiereferent Philip Bedall. Mit dem Volksentscheid vom September 2013 ist die Stadt Hamburg auf das verbindliche Ziel verpflichtet worden, „eine sozial gerechte, klimaverträgliche und demokratisch kontrollierte Energieversorgung aus erneuerbaren Energien“ zu etablieren.

ROBIN WOOD-AktivistInnen hatten im Winter 2009/10 gemeinsam mit AnwohnerInnen mit einer wochenlangen Baumbesetzung im Gählerpark gegen den Bau einer Fernwärmetrasse von Moorburg nach Altona demonstriert. Der Protest vor Ort und eine Klage des BUND vor dem Hamburger Oberverwaltungsgericht hatten Vattenfall dazu gezwungen, die Pläne zu stoppen.

Der Betrieb des Kohlekraftwerks Moorburg belastet das Klima enorm. Bei Volllast stößt das Kraftwerk Moorburg jährlich bis zu neun Millionen Tonnen des Treibhausgases CO2 aus – das ist etwa die Hälfte des jährlichen Gesamtausstoßes in der Stadt Hamburg. ROBIN WOOD setzt sich seit vielen Jahren gegen das Kohlekraftwerk Moorburg ein und streitet für einen Ausstieg aus der Kohleverstromung – in Hamburg und bundesweit.

Kontakt:
ROBIN WOOD-AktivistInnen vor Ort, Tel. 0160 / 17 96 531; Dr. Philip Bedall, Energiereferent, Tel. 0160 99 78 33 36, energie(at)robinwood.de; Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 0171 / 835 95 15, presse(at)robinwood.de

184afe05dc.jpg

Ungebetene Gäste zur "Langen Nacht der Industrie" - Kletterprotest vor dem Kohlekraftwerk Hamburg-Moorburg, 10.11.16
Foto ▸ Robin Wood / Tim Christensen