Kletterprotest an Rügenbrücke: LNG-Terminal auf Rügen jetzt für immer kippen!

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Rügenbrücke und Protestbanner
Kletteraktivist*innen seilten sich am Morgen aus Protest gegen das auf Rügen geplante LNG-Terminal von der Rügenbrücke in Stralsund ab
Foto ▸ Daniel Müller / ROBIN WOOD

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Mit der Aktion wollen die Kletter*innen ein starkes Zeichen setzen: gegen überflüssige fossile Gas-Infrastruktur, die Klima und Natur zerstört
Foto ▸ Daniel Müller / ROBIN WOOD

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Die Aktivist*innen fordern: Statt in fossiles Flüssigerdgas soll in eine effiziente, sozial- und klimagerechte Energieversorgung mit Erneuerbaren investiert werden!

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Zwei Kletterinnen an der Rügenbrücke, Banner im Wind
Der Wind zerrte mit Kraft am Protestbanner
Foto ▸ Daniel Müller / ROBIN WOOD

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Rügenbrücke mit gelbem Protestbanner und Kletternden
Die Aktion gegen das hoch umstrittene Projekt fand weithin sichtbar in über 40 Meter Höhe statt - die Rügenbrücke gilt als Wahrzeichen Stralsunds und verbindet das Festland mit der Insel
Foto ▸ Daniel Müller / ROBIN WOOD

Mit einer spektakulären Kletteraktion an der Rügenbrücke in Stralsund demonstrieren ROBIN WOOD-Aktivist*innen heute für die Absage des geplanten LNG-Terminals im Industriehafen Mukran auf Rügen. Vier Kletter*innen seilten sich am Morgen von der Rügenbrücke ab und entrollten dort ein 25 Meter langes Banner mit der Aufschrift: „Energiewende statt LNG und Gasimporte!“

Die Aktivist*innen fordern von der Bundesregierung sowie der Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern, auf den Bau des Flüssiggas-Terminals auf der Ferieninsel Rügen zu verzichten, weil es für die Versorgung nicht nötig ist und Natur und Klima stark schädigt. Stattdessen müsse in eine effiziente, sozial- und klimagerechte Energieversorgung auf Basis von erneuerbaren Energien investiert werden.

„Die Gasspeicher sind auch über den Winter gut gefüllt. Bereits bestehende Flüssiggas-Terminals waren 2023 nur zur Hälfte ausgelastet. Die Versorgungssicherheit ist auch ohne das geplante Terminal in Mukran gewährleistet. Eine Gasmangellage gibt es nicht. Damit fehlt die Grundlage, das LNG-Beschleunigungsgesetz anzuwenden, mit dem Vorgaben zum Natur- und Umweltschutz auf unverantwortliche Weise ausgehebelt werden“, sagt ROBIN WOOD-Aktivistin Marit Schneider.

Eine Energieversorgung mit fossilem Flüssiggas (LNG, Liquified Natural Gas) ist ökologisch ein Desaster und ein Brandbeschleuniger mitten in der Klimakrise. Bei der US-Regierung scheint nun endlich ein Umdenken eingesetzt zu haben: Mit Verweis auf die existentielle Bedrohung durch den Klimawandel kündigte US-Präsident Joe Biden in der vergangenen Woche an, alle ausstehenden Genehmigungen für LNG-Exporte erneut zu prüfen und alle Bauprojekte für LNG-Terminals in den USA vorerst auf Eis zu legen.

„Die Bundesregierung muss diesem Schritt folgen und alle LNG-Projekte hinsichtlich ihrer Auswirkungen auf Naturschutz und Klimaziele neu bewerten und den Weiterbau von Überkapazitäten sofort stoppen“, fordert ROBIN WOOD-Aktivist*in Schneider.

Der Betrieb von LNG-Terminals bis 2043 steht im klaren Widerspruch zu Deutschlands Ziel der Klimaneutralität bis 2045. Eine Versorgung mit fossilem Erdgas ist – vom Transport, über die Umwandlung vom flüssigen in den gasförmigen Zustand bis zur Verbrennung – extrem klimaschädlich.

Zudem wird LNG bislang aus Ländern wie Katar importiert, in denen Menschenrechte missachtet werden oder aus den USA, wo das Fracking massive Umwelt- und Gesundheitsschäden verursacht. Beim Fracking wird ein Chemikaliengemisch in den zuvor aufgebrochenen Untergrund gepresst, um das Gas zu fördern. „Durch den rücksichtslosen Ausbau der LNG-Infrastruktur verschärfen sich auch in anderen Ländern Umwelt-, Menschenrechts-, Gesundheits- und Versorgungsprobleme massiv. LNG untergräbt damit weit über die Landesgrenzen hinaus eine klimagerechte Energiewende“, sagt ROBIN WOOD-Aktivistin Johanna Kinder.

Das Energie-Terminal „Deutsche Ostsee“ im Industriehafen Mukran in Sassnitz umfasst zwei Spezialschiffe zum Anlanden von verflüssigtem Erdgas sowie die rund 50 Kilometer lange Gaspipeline OAL („Ostseeanbindungsleitung“) durch das Naturschutzgebiet Greifswalder Bodden zum Einspeisepunkt nach Lubmin. Die Inbetriebnahme war ursprünglich für den Winter 2023/24 vorgesehen. Das wird nun nicht mehr funktionieren, was zeigt: Es geht auch ohne.

Kontakt:

  • vor Ort: Marit Schneider, ROBIN WOOD-Aktivistin, Tel. 0151 24694009
  • Ute Bertrand, ROBIN WOOD-Pressestelle, Tel. 0171 8359515, presse [at] robinwood.de