Kletterprotest bei RWE

RWE Tagebau sofort stoppen, Urananreicherung beenden!

20. April 2016
Energie
Pressemitteilung

AktivistInnen von ROBIN WOOD und Anti-Atom-AktivistInnen aus dem Münsterland demonstrieren heute an der RWE-Konzernzentrale in Essen. Ein Kletterer erklomm am frühen Morgen kurz vor Beginn der Jahreshauptversammlung eine Säule am Gebäude und entrollte Banner mit dem Slogan „Verstrahlt - Verkohlt - Pleite“. Die AktivistInnen fordern die Stilllegung aller Kohle- und Atomanlagen sowie die sofortige Schließung der Tagebaugruben. Zudem fordern sie eine radikale Demokratisierung des Energiesystems, um die Energiewende sozial und ökologisch gerecht zu gestalten.

„Mit der aktuellen Unternehmensaufspaltung handelt RWE nach der Logik: Gewinne privatisieren, Risiken vergesellschaften. Das darf die Gesellschaft dem Konzern nicht durchgehen lassen“, sagt Anti-Atom-Aktivist Johannes Bruders. „Wir fordern die Überführung von Konzern-Vermögen in einen öffentlich-rechtlichen Fonds, um die Folgekosten des jahrzehntelangen katastrophalen Geschäfts mit Kohle und Atom tatsächlich zu decken.“

RWEs Braunkohletagebau im Rheinland und die ewig strahlenden Hinterlassenschaften der Atomkraftwerke und der Urananreicherung ziehen immense Kosten für Klima, Umwelt und Gesundheit nach sich. Mit der Urananreicherung im westfälischen Gronau versorgt RWE weiterhin den Weltmarkt mit angereichertem Uranbrennstoff. Von Atomausstieg kann bei RWE keine Rede sein!

„Eine sozial und ökologisch gerechte Energiewende kann es nur geben, wenn die bisherigen Profiteure des Geschäfts mit Kohle und Atom zur Verantwortung gezogen werden – auch persönlich. Die Manager-Riege muss ihre Boni und Gehälter zurückzahlen“, fordert Robin-Wood-Aktivist Christoph Podstawa. „Wenn ich etwas verbocke, muss ich auch die Zeche zahlen.“

Bislang weigert sich RWE, Verantwortung für die Kosten zu übernehmen. Trotz der bisherigen Atomrückstellungen ist nicht garantiert, dass dieses Geld tatsächlich zur Verfügung steht und langfristig ausreicht. Laut einem Gutachten, das das Bundeswirtschaftsministerium in Auftrag gegeben hat, fehlen für den Rückbau der Atommeiler und die Lagerung des Atommülls mindestens 30 Milliarden Euro. RWE möchte die Kosten der Allgemeinheit aufdrücken. RWE muss seinen Müll selbst wegräumen!

Kontakt:

Vor Ort: Christoph Podstawa, ROBIN WOOD-Energiegruppe, Tel. 0176 / 98 666 798

Philip Bedall, Energiereferent, Tel. 040/380 89 2-21

Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892 22, 0171 / 835 95 15, presse(at)robinwood.de

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Update, 20.4.2016

9:15 Uhr:

Nach rund drei Stunden beendeten die Umwelt- und Anti-Atom-AktivistInnen ihre Protestaktion am RWE-Tower in Essen gegen die verfehlte Kohle- und Atompolitik des Energiekonzerns. Die Polizei nahm im Anschluss an die Aktion vier AktivistInnen in Gewahrsam.

16:50 Uhr

Alle vier AktivstInnen wurden stundenlang im Gewahrsam festgehalten und erst um 16:00 Uhr entlassen. 

"Verstrahlt - Verkohlt - Pleite" - ROBIN WOOD-Aktivist demonstriert vor Essener RWE-Zentrale, 20.4.2016
Robin Wood