Kletteraktion am Braunkohleabsetzer im Tagebau Espenhain bei Leipzig

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Bannerprotest am Braunkohleabsetzer, Tagebau Espenhain, 23.7.18
Foto ▸ Tim Christensen, ROBIN WOOD

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Foto ▸ Tim Christensen, ROBIN WOOD

Heute Abend haben Kletter*innen von ROBIN WOOD gemeinsam mit unabhängigen Aktivist*innen ein großes Banner mit der Aufschrift „…Zieh doch selber um! – #Pödelwitzbleibt #Climatejusticenow” unter einem MIBRAG-Schild am alten Absetzer des Tagebaus Espenhain aufgehängt. Der Bannerspruch thematisiert die Zwangsumsiedlung der Bewohner*innen von Pödelwitz durch die MIBRAG. Die Aktivist*innen fordern ein Ende des Kohleabbaus im Leipziger Land und weltweit. Kohle ist einer der größten Klima-Killer. Gerade Braunkohle ist besonders treibhausgasintensiv. Trotzdem wird in den drei deutschen Braunkohlerevieren noch immer mehr Braunkohle abgebaut als irgendwo sonst auf der Welt. In den Revieren geht der Kohleabbau einher mit der Zerstörung von Dörfern, Äckern und natürlichen Lebensräumen. Für die Aktivist*innen ist klar: Abbau und Verbrennung von Braunkohle sind absolut nicht mehr zeitgemäß und müssen beendet werden!

„Wir fordern Politik und Gesellschaft auf, sich zu bewegen! Wir wollen solidarische, neue und nachhaltige Wege ausprobieren, um ein gutes Leben für alle zu schaffen – fern von Leistungszwang und dem Mantra des ständigen Wachstumszwangs. Denn innerhalb dieses Mantras kann nur eine weitere Ausbeutung von Mensch und Natur folgen. Die Zerstörung der Umwelt durch die klimaschädliche Kohleverstromung gilt es zu verhindern!“, so die Aktivistin Jenny Becker.

Deutschland muss dringend aus der Kohle aussteigen, um seinen notwendigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten – das fordern Klimaexpert*innen und Umweltschützer*innen schon seit vielen Jahren. Doch die Bundesregierung spielt auf Zeit. Statt jetzt den Kohleausstieg entschieden anzupacken, die klimaschädlichsten Kohlekraftwerke sofort abzuschalten und die Zerstörung weiterer Dörfer und Wälder zu verhindern, verzögert sie mit der Gründung der sogenannten „Kohlekommission“ den Prozess weiter.

„Von den Klimazielen 2020 hat sich die Große Koalition schon verabschiedet – und ohne einen zügigen Ausstieg aus der Kohle wird Deutschland auch die weiteren nationalen und internationalen Klimaziele nicht einhalten. Den Kohleausstieg weiter hinaus zu zögern, wird die Lebensgrundlage von Menschen weltweit gefährden“, kritisiert ROBIN WOOD-Energiereferentin Ronja Heise.

Die MIBRAG ist verantwortlich für die geplante Zwangsumsiedelung und Zerstörung des 700 Jahre alten Dorfes Pödelwitz nur wenige Kilometer südlich von Leipzig. Den Menschen soll ihr Zuhause genommen werden, um das nahe gelegene Braunkohlekraftwerk Lippendorf zu versorgen. Zudem gefährdet die Verbrennung von Braunkohle die Gesundheit der lokalen Bevölkerung. Das Kraftwerk Lippendorf landete 2013 auf Platz drei der gesundheitsschädlichsten Kraftwerke in Deutschland. Einer Greenpeace-Studie zufolge sorgt es jährlich für über 200 vorzeitige Tode sowie über 2.200 verlorene Lebensjahre.

Dies und vieles mehr wird auch Thema auf dem Klimacamp „Leipziger Land“ sein, auf dem vom 28. Juli bis zum 5. August gesellschaftliche Alternativen direkt erprobt werden sowie ein umfassender Austausch z.B. im Rahmen der Degrowth-Sommerschule stattfinden wird. Auch mit der Demonstration „Klima retten – Kohle ersetzen“ am 28. Juli solidarisieren sich die Aktivist*innen und laden zu beiden Veranstaltungen alle Interessierten herzlich ein.

Kontakt:

  • Ronja Heise, ROBIN WOOD-Energiereferentin, Tel: 040 / 380 892 21, energie [at] robinwood.de
  • ROBIN WOOD-Pressestelle, Tel: 040 / 380 892 22, presse [at] robinwood.de