Kein Atommüll auf dem Neckar!
Kletter-AktivistInnen von ROBIN WOOD demonstrieren in Heilbronn gegen geplante CASTOR-Transporte
Heute Morgen gegen 9:45 Uhr haben sich AktivistInnen von der Rosenbergbrücke in Heilbronn abgeseilt und ein schwarzes Transparent angebracht. Darauf steht in gelben Lettern: „Kein Atommüll auf dem Neckar! EnBW geizt – wir alle baden es aus.“ Der Protest richtet sich gegen den Energiekonzern EnBW, der in mehreren Schiffstransporten CASTOR-Behälter mit hochradioaktiven Brennelementen auf dem Neckar von Obrigheim nach Neckarwestheim überführen will. Die Transporte sollen auch mitten durch die 120.000-Einwohnerstadt Heilbronn fahren. ROBIN WOOD fordert EnBW und die Genehmigungsbehörden dazu auf, dafür zu sorgen, dass die unnötigen und gefährlichen Transporte unterbleiben.
Bisher weigert sich die EnBW aus Kostengründen, in Obrigheim ein Zwischenlager zu errichten. Stattdessen sollen die 15 CASTOR-Behälter ins 50 Kilometer entfernte Neckarwestheim verschifft werden. Dort sollen sie in einem Zwischenlager unterkommen, das aufgrund von Auswaschungen und der damit verbundenen Erdrutsch-Gefahr geologisch instabil ist. Bislang gibt es auch keinerlei Erfahrungen mit dem Transport von hochradioaktivem Müll auf Wasserwegen. Im Falle eines Unfalls sind ähnlich wie bei einem Chemieunfall unweigerlich viele Flusskilometer betroffen. Die EnBW hat sich trotz dieses Risikos für den Wasserweg und gegen andere Transportvarianten entschieden, weil sie sich davon weniger Proteste verspricht.
„EnBW und Baden-Württembergs Umweltminister Franz Untersteller verbreiten die Illusion, es gäbe bald eine grüne Wiese am AKW Obrigheim. Tatsächlich wird es noch Jahrzehnte dauern, bis der größte Teil der radioaktiven Hinterlassenschaften vom Standort entfernt wurde. Die Verschiebung des Mülls nach Neckarwestheim ist eine Scheinlösung, die von den ungelösten Problemen im Umgang mit radioaktivem Müll ablenken soll“, sagt ROBIN WOOD-Aktivistin Christina Albrecht.
Zusätzlich zu den hochradioaktiven Brennelementen sind zahlreiche stark belastete Großkomponenten am Standort Obrigheim. Ein regelrechter Mülltourismus über den Neckar könnte die Folge sein – zu Lasten der Bevölkerung entlang der Strecke.
Seit dem 21. Januar diesen Jahres besuchen Aktive des Bündnisses „Neckar-Castorfrei“ die Anrainergemeinden, um Menschen an der 50 Kilometer langen Transportstrecke über die Risiken der Transporte aufzuklären. ROBIN WOOD unterstützt die Demonstration, zu der das Bündnis für zum 4. März um 13:00 Uhr zum Kiliansplatz in Heilbronn aufruft.
Kontakt:
ROBIN WOOD-AktivistIn Christina Albrecht (vor Ort), Tel. 0176 / 28 56 68 92
Ute Bertrand, ROBIN WOOD-Pressestelle, Tel. 0171 / 835 95 15, 040 / 380 892 22, presse(at)robinwood.de