
Handelskammern werben für Bau der A39 - Umweltorganisationen kritisieren Wirtschaftslobbyismus
Öffentlichen Nahverkehr verbessern statt Autobahnen bauen!
Heute Abend findet im niedersächsischen Isenbüttel eine Werbeveranstaltung der Industrie- und Handelskammern Lüneburg-Wolfsburg und Braunschweig für die A39 statt. Die Autobahn soll auf über 100 Kilometern zwischen Wolfsburg und Lüneburg als vermeintlicher „Lückenschluss“ neu gebaut werden. ROBIN WOOD, das Klimakollektiv Lüneburg, der Dachverband der Bürgerinitiativen gegen die A39 sowie die BUND-Kreisgruppe Gifhorn kritisieren die Positionierung der IHK pro Autobahnbau – auch mit Blick auf anstehende Wahlen. Am 13. September 2026 finden in Niedersachsen Kommunalwahlen statt und im Herbst 2027 Landtagswahlen.
„Wir kritisieren, dass Vertreter*innen der niedersächsischen Landesregierung, Landtagsabgeordnete und Kommunalpolitiker*innen, die dem Gemeinwohl verpflichtet sind, mit Wirtschafts-Lobbyisten der Industrie- und Handelskammer gemeinsame Lobbyarbeit für den Autobahnbau machen“, sagt Annette Niemann vom Dachverband „Keine A39!“.
Das von den Industrie- und Handelskammern (IHK) so genannte „Rückgrat für Wachstum, Mobilität und Zukunftsperspektiven in Ostniedersachsen“ basiert auf überholten Annahmen: Ein aktuelles vom Bundesumweltministerium beauftragtes Gutachten kommt zu dem Schluss, dass der Bau der A39 zu einer hohen Umweltbetroffenheit führen würde und dass die Wirtschaftlichkeit des Projekts nur mit 0,9 zu bewerten ist. Damit wäre der Bau der A39 ganz klar unwirtschaftlich!
Cécile Lecomte von ROBIN WOOD erklärt: „Die Zerstörung der letzten autobahnfreien Region Deutschlands würde zwei FFH-Gebiete beeinträchtigen, Flächen würden versiegelt und der Verkehr würde zunehmen. All das verschärft die Klimakrise. Wir machen deshalb heute deutlich, dass wir als Zivilgesellschaft gegen die Lobbyinteressen von IHK und Großunternehmen einstehen und die A39 als politische Mogelpackung weiter ablehnen! Stattdessen brauchen wir eine sozial-ökologische Mobilitätswende, sodass alle Menschen klimaschonend und barrierefrei mobil sein können!“
Manfred Michel von der BUND-Kreisgruppe Gifhorn betont: „Macht euch endlich ehrlich, bei der IHK und auch im Landtag. Begrabt dieses Projekt A39 und konzentriert euch auf den umweltverträglichen Ausbau von Schienen, Rad- und Fußwegen und stärkt den ÖPNV. Das ist zukunftsweisend.“
Pressekontakt:
- ROBIN WOOD: Ute Bertrand, Tel. 0171 8359515, presse@robinwood.de
- BUND Gifhorn: Anne-Kathrin Schulze, Tel. 0152 271 871 60, annekschulze@icloud.com
- Dachverband „Keine A39!“: Annette Niemann, Tel. 0160 955 11 790, annette.niemann@keine-a39.de