Gegen die Wegwerfgesellschaft - für eine Becherwende

 Im Rahmen der aktuellen Kampagne „Zeit für eine Becherwende“ protestieren Aktive von Greenpeace Berlin und ROBIN WOOD heute gemeinsam von 11:00 bis 14:00 Uhr vor der Starbucks-Filiale am Pariser Platz in Berlin gegen den dort ausschließlich praktizierten Ausschank von Kaffee und anderen Getränken in Einweg-Pappbechern. Anhand eines Zählers, der die heute bereits ausgegebenen Becher angibt, veranschaulichen sie den Wegwerfkonsum. Per Flyer, Banner und mit Plakaten informieren sie außerdem Mitarbeiter*innen und Passant*innen über die immense Umweltbelastung durch die Coffee-to-go-Kultur. Nach Berechnungen der Deutschen Umwelthilfe werden in Deutschland pro Jahr ca. 2,8 Milliarden Einweg-Becher verbraucht. In Berlin sind es jährlich an die 170 Millionen, umgerechnet 460.000 pro Tag.

Wegwerfbecher belasten die Umwelt

Coffee-to-go-Becher bestehen in der Regel aus Hartpapier mit einer isolierenden, dünnen Innenbeschichtung und einem Deckel aus Kunststoff. Für ihre Herstellung werden große Mengen Energie und Ressourcen wie Holz und Rohöl verbraucht. Für in Deutschland hergestelltes Papier werden pro Jahr 28 Millionen Kubikmeter Holz benötigt. 500 Gramm Holz pro Kopf verbrauchen Menschen in Deutschland im Schnitt für ihren täglichen Papierkonsum. Nur 25 Prozent des in Deutschland verarbeiteten Zellstoffs ist in unseren Wäldern gewachsen. Die Becher landen nach nur einmaligem Gebrauch in oft überquellenden Müllbehältern und werden schließlich in einer der örtlichen Müllbeseitigungsanlagen verbrannt. Wegen der Innenbeschichtung aus Kunststoff sind sie nur sehr schwer zu recyceln.

Starbucks sollte Vorbild sein

Starbucks gibt sich öffentlich als ein auf Nachhaltigkeit bedachtes, besonders umweltfreundliches Unternehmen. Umso verwunderlicher ist es, dass in einigen Filialen in Berlin (wie in der Filiale am Pariser Platz) selbst nach mehreren Gesprächen mit Greenpeace und Initiativen der Politik im Sitzbereich ausschließlich Wegwerfbecher ausgegeben werden. Das Angebot, einen mitgebrachten Becher gegen einen Rabatt von 30 Cent zu befüllen, bewirbt das Unternehmen nicht offensiv.

„Aus unserer Sicht ist das lediglich Greenwashing. Nachhaltiges und umweltorientiertes Verhalten sieht anders aus“, kommentiert Kerstin Doerenbruch, Pressesprecherin von Greenpeace Berlin.

„Starbucks – ein Konzern mit Milliardenumsatz – sollte mit der Zeit gehen und Zeichen setzen. Es gilt, die Wegwerfmentalität der städtischen Konsumgesellschaft samt Coffee-to-go-Kultur und ihren Müllbergen zu stoppen!“, sagt Angelika Krumm von ROBIN WOOD.

Greenpeace Berlin und ROBIN WOOD fordern:

  • Keine Wegwerfbecher im Sitzbereich!
  • Ein deutschlandweites Pfandsystem!

 

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