Fukushima mahnt – Atomausstieg sofort!

10. März 2015
Energie
Pressemitteilung

Zum morgigen Fukushima-Jahrestag am 11. März finden bundesweit Mahn- und Gedenkveranstaltungen statt – gegen das Vergessen der Reaktorkatastrophe in Japan und aus Protest gegen die weitere Nutzung der Atomenergie. ROBIN WOOD-Aktive werden sich morgen an Mahnwachen in Cottbus und Lüneburg und am kommenden Samstag in Hannover beteiligen. ROBIN WOOD hält den weiteren Betrieb von Atomanlagen für unverantwortbar. „Die Lehre aus Fukushima kann nur heißen, alle Atomanlagen sofort abzuschalten“, sagt ROBIN WOOD-Vorstand Florian Kubitz.

Absehbar ist, dass die Katastrophe in Fukushima noch viele Jahrzehnte andauern wird. Die Gegend rund um die AKW-Ruine ist verseucht und unbewohnbar. Die Menschen in der Region wurden zu Nuklearflüchtlingen, die alles verloren haben. Tausende werden infolge der Katastrophe an Krebs erkranken. Aus Zahlen des UN-Ausschusses zur Untersuchung der Auswirkung der atomaren Strahlung geht hervor, dass Japan bis zu 16.000 zusätzliche Krebserkrankungen zu erwarten hat – mehr als die Hälfte davon mit Todesfolge. Die UN stützt sich dabei auf Schätzungen der atomfreundlichen Internationalen Atomenergie-Organisation, ohne die Ergebnisse unabhängiger Forschung einzubeziehen. Tatsächlich dürften die Zahlen also weit höher ausfallen.

Auch vier Jahre nach dem Super-GAU hat AKW-Betreiber Tepco die Lage nicht unter Kontrolle. Weiterhin kommt es tagtäglich zur radioaktiven Verseuchung des Meeres und der Luft. Allein die Säuberung von Tausenden Tonnen kontaminierten Wassers bekommt Tepco nicht in den Griff. Bereits mehrfach gelangte verseuchtes Wasser aus dem Atomkraftwerk durch Lecks ins Meer. Erst im Februar dieses Jahres wurde wieder ein neues Leck gefunden. Selbst das Wasser, das dekontaminiert wurde, ist noch immer schwach radioaktiv, soll aber trotzdem ins Meer geleitet werden.

Bis das Atomkraftwerk endgültig stillgelegt werden kann, wird es mindestens drei bis vier Jahrzehnte dauern. Einen Ort für die sichere Lagerung des hochradioaktiven Materials gibt es nicht. Ungeachtet der nicht bewältigten Katastrophe in Fukushima setzt die konservative japanische Regierung weiterhin voll auf die Nutzung der Atomkraft.

Hierzulande beschloss die Bundesregierung nach Fukushima einen schrittweisen Atomausstieg. Er erlaubt es, dass Atomanlagen - trotz der Gefahren - viele weitere Jahre im Betrieb sein werden und Atommüll produzieren. Zusätzlich zu den neun aktuell laufenden Atomkraftwerken sind dies die Urananreicherungsanlage in Gronau sowie die Brennelementefabrik in Lingen, die beide eine unbefristete Betriebserlaubnis haben. Sie beliefern Atomkraftwerke mit Brennstoff und exportieren somit die Super-GAU-Risiken in alle Welt. ROBIN WOOD fordert die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen.

Kontakt:
Florian Kubitz, ROBIN WOOD-Vorstand, Tel. 0176 / 45 61 23 35
Ute Bertrand, ROBIN WOOD-Pressestelle, Tel. 040 / 380 892 22, presse(at)robinwood.de,

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ROBIN WOOD-Treffpunkte:
- Cottbus: Mahnwache, Stadthalle, 11.3.15, 18.00 Uhr
- Lüneburg: Mahnwache, 11.3.15, 18:30 Uhr vor dem Bahnhof Lüneburg
- Hannover: Info- und Aktionstag, 14.3.15, ab 10:30 Uhr, Kulturzentrum FAUST, http://www.grohnde-kampagne.de/