Fossile ins Museum – Kraftwerk Datteln 4 gehört abgeschaltet!
ROBIN WOOD-Aktivist*innen beteiligen sich an Protesten gegen neues Steinkohlekraftwerk in NRW
Zusammen mit vielen anderen Akteur*innen der Klimagerechtigkeitsbewegung demonstrieren ROBIN WOOD-Aktivist*innen heute Vormittag gegen die Inbetriebnahme des Steinkohlekraftwerks „Datteln 4“. Die Kletteraktivist*innen spannten ein Banner mit der Aufschrift: „How dare you? – Stop Datteln 4!“ an der Lukasbrücke in Sichtweite des Kraftwerks Datteln 4. Angesichts der Klimakrise hält ROBIN WOOD es für unverantwortlich, jetzt noch ein neues Kohlekraftwerk ans Netz zu nehmen und fordert einen sofortigen Kohleausstieg.
Nach zehnjähriger Verzögerung startet Uniper – das Unternehmen, das vor einigen Jahren als „Bad Bank“ des Energiekonzerns Eon begann – heute den kommerziellen Betrieb des im Norden des Ruhrgebiets gelegenen Kraftwerks. Es hat eine Leistung von über 1.000 Megawatt und wird die Atmosphäre mit sechs bis acht Millionen Tonnen Kohlendioxid pro Jahr belasten.
Laut einer Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung könnte die Inbetriebnahme von Datteln 4 – trotz Abschaltungen anderer Kapazitäten – zu einem zusätzlichen Ausstoß von 40 Millionen Tonnen CO2 gegenüber dem ursprünglichen Abschaltplan der „Kohlekommission“ führen. Dabei ist schon dieser Kohleausstiegsplan viel zu lasch und eine Absage an internationale Klimagerechtigkeit.
„Wir stecken mitten in der Klimakrise, Uniper und die NRW-Landesregierung können das nicht leugnen. Jetzt ein weiteres, derart dreckiges Kohlekraftwerk ans Netz zu bringen, ist irrsinnig, untergräbt den längst überfälligen Kohleausstieg und zeigt einmal mehr, dass Regierung und Unternehmen die Klimaziele missachten”, sagt ROBIN WOOD-Aktivist Julian Smaluhn.
In der Verantwortung steht auch die finnische Regierung. Denn sie ist über den Energieerzeuger Fortum Mehrheitsaktionär des Kraftwerksbetreibers Uniper und verstößt damit auch gegen ihre eigenen Klimaziele.
Der Betrieb von Datteln 4 ist für Uniper nur dadurch rentabel, dass die Deutsche Bahn und RWE sich 2007 verpflichteten, zu überteuerten Preisen einen Großteil des Stroms abzunehmen.
Die Zeit für diese „Dinosauriertechnologie“ ist längst abgelaufen. ROBIN WOOD fordert den Betrieb des neuen fossilen Großkraftwerks zu stoppen und den zügigen Ausbau eines dezentralen Energiesystems auf Basis erneuerbarer Energien voranzutreiben.
Kontakt:
- Tatjana Neu, ROBIN WOOD-Aktivistin, Tel. 0151 65793656
- ROBIN WOOD-Pressestelle, Tel. 0171 835 95 15, presse [at] robinwood.de