Fünf Jahre Fukushima

Wo bleibt der Atomausstieg?

10. März 2016
Energie
Pressemitteilung

Zum morgigen fünften Fukushima-Jahrestag am 11. März finden bundesweit Mahn- und Gedenkveranstaltungen statt – gegen das Vergessen der Reaktorkatastrophe in Japan und aus Protest gegen die weitere Nutzung der Atomenergie. ROBIN WOOD ruft dazu auf, sich an den Kundgebungen zu beteiligen und sich für die sofortige Abschaltung aller Atomanlagen stark zu machen.

„Die Reaktor-Katastrophe von Fukushima bedeutet unermessliches menschliches Leid und Umweltzerstörung. Die Konsequenz daraus kann nur heißen, sämtliche Atomanlagen abzuschalten. Doch hierzulande sorgen Bundesregierung und Atomkonzerne dafür, dass das Super-GAU-Risiko fortbesteht. Weiterhin sind in der Bundesrepublik acht Atommeiler am Netz. Die Atomanlagen in Gronau und Lingen haben sogar eine unbefristete Betriebserlaubnis und versorgen Atomkraftwerke in aller Welt mit neuem Brennstoff. So wird noch mehr hochradioaktiver, ewig strahlender Müll produziert, und die Strahlengefahr wird auch noch weltweit exportiert“, kritisiert Philip Bedall, Energiereferent bei ROBIN WOOD.

Beliefert werden die Urananreicherungsanlage in Gronau und die Brennelementefabrik Lingen über den Hamburger Hafen – der internationalen Drehscheibe für Atomtransporte. Transportiert werden Uranverbindungen für die Produktion neuer Brennelemente. In Hamburg werden AtomkraftgegnerInnen daher morgen unter dem Motto „Fukushima mahnt – alle Atomanlagen stilllegen – Atomtransporte durch Hamburg stoppen” am Süd-West-Terminal im Hafen demonstrieren.

„Es gilt atomare Risiken und Atommüll zu verhindern, bevor sie überhaupt entstehen. Um das Problem an der Wurzel zu packen, ist der Uranabbau zu stoppen und die Versorgung der Atommeiler mit neuem Brennstoff zu unterbinden“, fordert Cécile Lecomte von ROBIN WOOD Hamburg. „Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg ist es, den Hamburger Hafen für sämtliche Atomtransporte zu stoppen.“

In Fukushima waren infolge mehrerer Kernschmelzen nach einem Erdbeben und einem Tsunami vor fünf Jahren immense Mengen an radioaktiven Stoffen in die Umwelt gelangt. Die Gegend rund um die AKW-Ruine ist seitdem verseucht und unbewohnbar. Mehr als 200.000 Menschen aus der Präfektur Fukushima mussten ihr Zuhause verlassen. Millionen Menschen wurden erhöhter Strahlung ausgesetzt. Tausende werden infolge der Katastrophe an Krebs und weiteren Leiden erkranken und sterben.

Kontakt:
Philip Bedall, Energiereferent, Tel. 040 / 380 892 21, energie(at)robinwood.de
Cécile Lecomte, ROBIN WOOD-Regionalgruppe Hamburg, 0160 / 17 96 531
Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892 22, presse(at)robinwood.de

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ROBIN WOOD-Treffpunkt in Hamburg:
Kundgebung „Fukushima mahnt – alle Atomanlagen stilllegen –
Atomtransporte durch Hamburg stoppen”

Termin: Freitag, den 11. März 2016, Start: 16:00 Uhr
Ort: Kamerunweg, nahe der Einfahrt zum Gelände der Firma C. Steinweg,
Süd-West Terminal, 20457 Hamburg