Ende Gelände für die Kohle – Die Zukunft ist erneuerbar!
Protestaktion von ROBIN WOOD aus Anlass der Veröffentlichung der Halbjahreszahlen des Energiekonzerns RWE
13. August 2015 Immerath (bei Garzweiler): Aktive von ROBIN WOOD protestierten heute Mittag mit einer Kletteraktion am Tagebau Garzweiler gegen das Festhalten des Energiekonzerns RWE an der Braunkohleverstromung im Rheinischen Revier. Zwei AktivistInnen seilten sich dabei von der Aussichtsplattform "Skywalk" nahe des Ortes Jackerath ab. Sie entfalteten ein Banner mit der Aufschrift „Ende Gelände - Kohleausstieg jetzt!".
„RWE hat es versäumt, sich auf die Energiewende einzustellen“, sagt Philip Bedall, Energieexperte bei ROBIN WOOD. „Mit der aktuellen Unternehmensbilanz erhält RWE nun die Quittung für die verfehlte Konzernpolitik. Statt vorausschauende Unternehmenspolitik zu betreiben, setzen die großen Energiekonzerne seit Jahren weiter auf fossile Energieträger und insbesondere die sozial und ökologisch unverträgliche Braunkohle."
„Die Zukunft ist erneuerbar", ergänzt Kim Thiele, Aktivistin bei ROBIN WOOD. „Bereits heute wird Strom aus erneuerbaren Energien immer billiger, während Strom aus konventionellen Energieträgern teurer wird. Es gibt einen breiten gesellschaftlichen Konsens für die Energiewende. Deshalb muss es heißen: Ende Gelände für die Kohle weltweit!"
Über 1.000 Menschen beteiligen sich bereits diese Woche im Rheinland an breiten Protestaktivitäten gegen Kohlekraft im Rahmen des Klimacamps und der Degrowth Summer School. Sie leben und lernen eine Welt nach den Fossilen Energien. ROBIN WOOD kann nachvollziehen, dass sich Menschen angesichts der dramatischen Folgen des Klimawandels jetzt zum zivilen Ungehorsam gegen Kohle gezwungen sehen. ROBIN WOOD wird dies diesen Samstag zusammen mit etlichen anderen Verbänden und lokalen Initiativen in einer Demonstration bei Garzweiler zum Ausdruck bringen [s.a. Solidaritätserklärung zahlreicher Organisationen vom 24.7.2015]. Die für dieses Wochenende angekündigte ungehorsame Aktion "Ende Gelände" ist ein aufrüttelndes Signal zum Kohleausstieg.
Im Jahr 2014 stammte 25,8 Prozent des in Deutschland erzeugten Stroms aus erneuerbaren Energien. Die großen Stromkonzerne liegen jedoch deutlich unter diesem Wert. RWE erzeugte im selben Jahr nur 0,5 Prozent seines Stroms aus erneuerbaren Energien, während Kohlekraft einen Anteil von fast 60 Prozent einnahm.
Während die klimaschädlichen Braunkohlekraftwerke RWEs auf Hochtouren laufen, stehen zahlreiche klimafreundlichere Gaskraftwerke des Konzerns still. Im Jahr 2014 entfielen 16,6 Prozent der installierten Kraftwerksleistung auf Erdgas. Gaskraftwerke trugen nur zu 2,1 Prozent der Stromproduktion des Konzerns bei. Knapp die Hälfte ihres Stroms erzeugte RWE 2014 mit Braunkohle, obwohl Braunkohlekraftwerke nur 38,8 Prozent der installierten Kraftwerksleistung einnahmen.
Für Rückfragen:
Dr. Philip Bedall, ROBIN WOOD Energiereferent, Tel. 040-380 89 2-21, energie(at)robinwood.de