Das stinkt zum Himmel: Wiesenhof erweitert Schlachtfabrik ohne Genehmigung!
Königs Wusterhausen: ROBIN WOOD-AktivistInnen protestieren mit Banneraktion
Der Wiesenhof-Schlachthof im brandenburgischen Königs Wusterhausen hat seine Kapazitäten bereits erweitert, ohne das laufende Genehmigungsverfahren abzuwarten. Das bestätigte der brandenburgische Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger im Landtag. Aus Protest gegen dieses dreiste Vorgehen demonstrieren ROBIN WOOD-AktivistInnen heute in der Fußgängerzone in Königs Wusterhausen. Zwischen zwei Alleebäumen spannten sie ein Banner mit der Aufschrift: „Wiesenhof bescheißt – die Regierung schaut zu!“ ROBIN WOOD fordert die Behörden auf, die Betriebsgenehmigung für die Schlachtanlage im Ortsteil Niederlehme sofort und vollständig zurückzunehmen.
Das zur Wiesenhof-Gruppe gehörende Unternehmen Märkische Geflügelhof-Spezialitäten hat beantragt, seine Schlacht-Kapazitäten zu erweitern: von 120.000 Tieren am Tag auf durchschnittlich 160.000 Tiere, zu Stoßzeiten sogar auf 240.000 Tiere. Das Vorhaben ist nach Bundesimmissionsschutzgesetz genehmigungspflichtig. Am 30. März 2017 fand im Rahmen des Beteiligungsverfahrens ein öffentlicher Erörterungstermin statt. Durch Fragen einer Einwenderin kam dabei heraus, dass die Schlachtfabrik bereits erweitert wurde – ohne die dafür erforderliche Genehmigung!
Weder die Verantwortlichen von Wiesenhof noch die Aufsichtsbehörde wollten sich bei dem Erörterungstermin konkret zum Stand des Ausbaus äußern. Die Bestätigung kam dann eine Woche später. Der Landtagsabgeordnete Benjamin Raschke erhielt auf eine mündliche Anfrage an Brandenburgs Landwirtschaftsminister Jörg Vogelsänger im Landtag die lapidare Antwort:
„Die angesprochene Kapazitätserhöhung ist erfolgt. Wir befinden uns derzeit in der Überprüfung des Sachverhaltes.“
„Das Vorgehen von Wiesenhof stinkt zum Himmel. Das Unternehmen schreckt offenbar vor nichts zurück, um seine Profite zu steigern. Behörden und Regierung müssen dem einen Riegel vorschieben und den Schlachthof in Niederlehme dicht machen“, fordert ROBIN WOOD-Aktivist Patrick Müller.
ROBIN WOOD-AktivistInnen hatten in den vergangenen Wochen mehrfach gemeinsam mit AnwohnerInnen gegen den – vermeintlich erst geplanten – enormen Ausbau der Wiesenhof-Schlachtanlage demonstriert. Statt weiterer Kapazitätsausweitungen hält ROBIN WOOD zum Schutz von Mensch und Tier, Wäldern und Klima eine grundlegende Wende in der Landwirtschaft und eine drastische Reduktion der Tierproduktion für nötig.
Für Rückfragen:
Patrick Müller, ROBIN WOOD Berlin, Tel. 0151 / 20 43 09 47
Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 040 / 380 892 22, presse [at] robinwood.de