„Wir fahren zusammen, wir streiken zusammen!“

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Demonstrierende mit gelbem Banner "Wir fahren zusammen, wir streiken zusammen"
Klimabewegung und Beschäftigte im Nah- und Regionalverkehr streiken heute gemeinsam und demonstrieren in zahlreichen Städten bundesweit - auch hier in Bremen
Foto ▸ ROBIN WOOD

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Damit die Mobilitätswende vorankommt, müssen Klimaschutz und gute Arbeit zusammen gedacht werden
Foto ▸ ROBIN WOOD

ROBIN WOOD-Aktivist*innen beteiligen sich heute am bundesweiten Klimastreik. In Bremen entrollten sie auf der Bürgermeister-Smidt-Brücke zwei Protestbanner mit den Slogans: „Wir fahren zusammen – wir streiken zusammen!“ und „There is no Planet B“. Gemeinsam mit Fridays For Future, der Gewerkschaft Verdi und vielen weiteren Verbänden macht sich ROBIN WOOD stark für einen konsequenten und zügigen Ausbau von Bus und Bahn. Ziel des Protests ist es, klimafreundliche und bezahlbare Mobilität für alle und gute Arbeitsbedingungen im Nahverkehr durchzusetzen. Zurzeit führen Arbeitgeber und Gewerkschaften Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag für die Beschäftigten im Nahverkehr.

Viele Beschäftigte bei Bus und Bahn sind überlastet und unterbezahlt. Sie fordern daher eine kürzere Wochenarbeitszeit, zusätzliche Entlastungstage für Schicht- und Nachtarbeit, einen höheren Urlaubsanspruch sowie weniger unbezahlte Zeiten im Fahrdienst.

Aktuell sind weniger Personen im Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) beschäftigt als Ende der 90er Jahre, obwohl die Fahrgastzahlen seitdem um ein Viertel gestiegen sind.

„Wie wollen wir denn ohne genügend zufriedene und gesunde Beschäftigte den ÖPNV zum klimafreundlichen Verkehrsmittel der Wahl machen und das Auto aus den Großstädten verbannen?“, fragt Mobilitätsreferentin Annika Fuchs. „Damit die Mobilitätswende endlich voran kommt, müssen soziale und ökologische Aspekte zusammen gedacht werden. Deshalb sind wir als Klimabewegung solidarisch mit den Arbeitskämpfen von Beschäftigten und gehen heute gemeinsam unter dem Motto ‚Wir fahren zusammen‘ auf die Straße.“

In den kommenden Jahren werden mindestens 70.000 neue Beschäftigte gebraucht, um den Umstieg vom PKW auf den ÖPNV zu ermöglichen. Aktuell werden in Deutschland erst etwa fünf Prozent aller Personenkilometer mit dem Nahverkehr zurückgelegt, 80 Prozent mit dem umwelt- und klimaschädlichen PKW.

Für den Klimaschutz ist die Mobilitätswende zentral. Doch bislang reißt der Verkehrssektor die gesteckten Klimaziele und steuert auf eine globale Erwärmung von fast drei Grad zu. Zugleich wächst die soziale Ungleichheit in Deutschland.

„Während sich Menschen mit geringem Einkommen genau überlegen, ob sie sich die nächste Fahrt mit Bus und Bahn noch leisten können, jetten Superreiche mit Privatjets durch die Gegend“, sagt ROBIN WOOD-Aktivist Paul Wiesemeyer. „Wir brauchen ein solidarisches Klima und ein Angebot an umweltfreundlicher Mobilität für alle Menschen – barrierefrei, bezahlbar, auch im ländlichen Raum!“

Schon seit 2020 arbeiten klimapolitische Gruppen und Verdi zusammen für die Zukunft des ÖPNV. Diese Allianz aus sozialen und ökologischen Kämpfen braucht es jetzt mehr denn je.

Kontakt:

  • Annika Fuchs, Mobilitätsreferentin, Tel. 0151 61813942, verkehr [at] robinwood.de
  • Ute Bertrand, Pressesprecherin, Tel. 0171 8359515, presse [at] robinwood.de