Rote Karte für HeidelbergCement

Im Norden der indonesischen Insel Java liegt das Kendeng-Gebirge, ein lebendiges und arten­reiches Ökosystem aus Teakwäldern und verkarsteten Kalksteinformationen. Am Fuß der Bergkette bewirtschaften die Familien der Samin nachhaltig und selbstbestimmt die Terrassen und Felder. Doch wie lange noch? Das Leben dort ist in großer Gefahr! Weltweit boomt die mächtige Bauindustrie. Nichts geht ohne Zement.

Auch die deutsche Firma HeidelbergCement streckt ihre Finger nach dem geschützten Kendeng-Gebirge aus, um von der drohenden Zerstörung zu profitieren. Der Branchenriese steht an der Spitze des Weltmarkts für Zement und Zement­zuschlagstoffe. HeidelbergCement  hält über sein Tochterunternehmen PT Indocement trotz massiver Proteste seit Jahren am Bau einer Zementfabrik und am Kalksteinabbau auf Java fest.

Anlässlich der Hauptversammlung von HeidelbergCement protestierte am 4. Juni 2020 ein breites Bündnis mit ROBIN WOOD und Watch Indonesia! in Heidelberg gegen die klimaschädliche und menschenrechtsverletzende Produktionsweise des Konzerns. Aufgerufen zur Demonstration hatte Fridays for Future Heidelberg. Die Aktivist*innen entrollten gegenüber des Unternehmenshauptsitzes drei Protestbanner mit den Slogans „ECHT katastrophal! STARK klimaschädlich! GRÜN-washing!“ – eine Anspielung auf einen Werbespruch von Heidelberg­Cement. Auch auf der indonesischen Insel Java protestierten Menschen gegen die Naturzerstörung für die Zementproduktion von HeidelbergCement.

Der global agierende Konzern steht auf Platz vier der Weltmarktliste für Zement und auf Platz eins im Bereich der Zuschlagstoffe wie Sand, Kies, Split und Schotter. Die Produktion von Zement – dem Bindemittel von Beton – ist extrem klimaschädlich. Sie verur­sacht etwa acht Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Als Branchenführer in der Zement­industrie zählt Heidelberg­Cement zu den „Carbon Majors“, den 50 Konzernen, die weltweit am meisten Treibhausgase ausstoßen. Zudem führt der Abbau von Sand und Kies zu großflächiger Zerstörung von Ökosystemen. Berge werden abgetragen, klimaschützende Wälder abgeholzt, Äcker vernichtet und Dörfer umgesiedelt, um an die darunter liegenden Ressourcen zu gelangen.

Die Zerstörung von Natur und Klima geschieht für Großprojekte, die ihrerseits weitere ökologische Schäden verursachen. HeidelbergCement ist in über 50 Ländern auf fünf Kontinenten an solchen Projekten beteiligt.
In Deutschland lieferte der Konzern Zement und Zuschlagstoffe für den Ausbau des Flughafens Köln/Bonn genauso wie für das Bahn- und Immobilienprojekt Stuttgart 21, mit dem Milliarden Euro in ein Prestigevorhaben gepumpt werden, die andernorts für den Ausbau einer klimafreundlichen Flächenbahn fehlen.

Der Großteil der Zementproduktion von HeidelbergCement findet nicht in Deutschland statt. Im Asien-Pazifik-Raum hat das Unternehmen mit 58,7 Mio. Tonnen (2019) seine größten Zementkapazitäten, gut 40 Prozent davon liegen in Indonesien (24,9 Mio. Tonnen/Jahr). Indocement, die indonesische Tochterfirma von HeidelbergCement, hält an Plänen fest, am Kendeng-Karstgebirge  auf Java ein Zementwerk zu errichten und Rohstoffe abzubauen. Das würde das Ökosystem des Karstgebirges, seinen Wasserhaushalt und seine Artenvielfalt zerstören. Damit würde die Existenzgrundlage für die ökologisch arbeitenden Kleinbäuer*innen der Region, unter ihnen die indigene Gruppe der Samin, vernichtet. Eine von der indonesischen Regierung in Auftrag gegebene strategische Umweltprüfung untersagt Bergbau an den Kendeng-Bergen und fordert den Schutz des Karstgebirges. Indo­cement/HeidelbergCement ignorieren dies bislang.

Ein Viertel der Karste auf Java ist bereits unwiederbringlich zerstört. Das Kendeng-Gebirge in Zentral-Java gilt noch als weitgehend intakt. Wir setzen uns dafür ein, dass das so bleibt! Umweltschutz und der Schutz der Menschenrechte gehören zusammen. Deutsche Unternehmen wie HeidelbergCement, die im Ausland Umweltschäden und Menschenrechtsverletzungen verursachen, und gleichzeitig Rekordgewinne erwirtschaften, müssen zur Verantwortung gezogen werden!
 
Zeigen Sie HeidelbergCement die Rote Karte! Bestellen und unterschreiben Sie die Protest-Postkarte, die dem aktuellen Magazin beiliegt, und senden Sie diese an den Vorstand. Unterstützen Sie unsere gemeinsamen Forderungen:
 

  • Keine Beteiligung an umstrittenen Großprojekten und der Verzicht auf den Abbau von Rohstoffen in Krisenregionen.
  • Strenge Umwelt- und Sozialverträglichkeitsprüfungen sowie ein Mitspracherecht der örtlichen Bevölkerung müssen verbindliche Bestandteile von Unternehmens­prozessen sein.
  • Weitaus höhere Investitionen in die Erforschung von Recyclingverfahren für Baustoffe.
  • Der Erhalt von Gebäuden muss Vorrang vor Neubau haben!

 

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