Zum Tod von Jochen Stay

Jochen Stay ist am vergangenen Samstag gestorben. Die Nachricht seines plötzlichen Todes hat uns erschüttert. Wir sind sehr traurig und in Gedanken bei seiner Familie, seinen Freunden und engen Mitstreiter*innen.

Jochen hat die Anti-Atom-Bewegung über Jahrzehnte maßgeblich mitgeprägt. Er war einer der Köpfe und eines der Gesichter dieser Bewegung, die auch durch seine Leidenschaft, Kompetenz und Hartnäckigkeit viel bewirkt hat: Allem voran das Aus für die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll in Gorleben und die Abschaltung der letzten Atommeiler in Deutschland in diesem Jahr.

Durch den gemeinsamen Kampf gegen die Atommülltransporte ins Wendland und die Anti-Atom-Arbeit von .ausgestrahlt war Jochen vielen ROBIN WOOD-Aktiven eng verbunden. Der Austausch mit ihm war uns wichtig – bei strategischen Treffen genauso wie während der kalten Nächte am CASTOR-Gleis im Wendland.

Seinen großen Erfahrungsschatz und seine Ideen, wie Menschen sich gegen Unrecht – auch mit Mitteln des zivilen Ungehorsams – gemeinsam zur Wehr setzen können, hat er offen geteilt.

Ob bei offiziellen Auftritten in Berlin oder auf Demonstrationen im Wendland – Jochen war auf unterschiedlichen Bühnen präsent, überzeugend und glaubwürdig. Er hatte ein beeindruckendes politisches Gespür, konnte mitreißend reden und seinen durchdachten Argumenten in der Öffentlichkeit Geltung verschaffen.

Eine Zeitlang hat Jochen auch unsere Öffentlichkeitsarbeit als Kollege im ROBIN WOOD-Team mitgestaltet. Später hat er durch seine Arbeit in der Bewegungsstiftung uns und anderen wichtige Anstöße gegeben.

Er wird uns sehr fehlen. Dankbar sind wir für die wertvolle Zeit mit ihm und schöpfen daraus Kraft, weiter zu kämpfen für eine bessere Welt ohne Atomanlagen.