Wiesenhof muss illegale Erweiterung zurücknehmen

Ende Juni war es nun endlich soweit: Das Landwirtschaftsministerium ordnete die Teilstilllegung der zuvor illegal erweiterten Schlachtkapazität der Geflügelschlachtfabrik in Königs Wusterhausen bei Berlin an. Wir freuen uns über diesen Schritt und wissen, dass die Auseinandersetzung noch nicht gewonnen ist.

Bereits beim Erörterungstermin für die geplante Erweiterung Ende März kam ein Verdacht auf, der sich später bestätigte: die von Wiesenhof beantragte Erweiterung der Schlachtkapazität wurde bereits umgesetzt. Dies erfolgte vermutlich in Absprache und mit Wissen des Landwirtschaftsministeriums - jedoch ohne die dafür eigentlich nötige behördliche Genehmigung! Vorgeschobener Grund war der Großbrand in der Schlachtanlage in Lohne im März 2016.

Als diese Information die lokale BI KW stinkt`s und weitere bereits aktive Gruppen erreichte, war die Empörung groß.

Verschiedene Gruppen, darunter ROBIN WOOD machten mehrere Aktionen um die Bevölkerung aufzuklären sowie die Behörden und Politiker*innen unter Druck zu setzen.

Letztendlich musste das Landwirtschaftsministerium reagieren und die sogenannte Teilstillegung anordnen. Wiesenhof möchte dagegen Rechtsmittel einlegen. Das ist zwar dreist, aber keine Überraschung. Wiesenhof geht es darum, möglichst große Profite aus ihrer Produktion herauszuschlagen. Müssen sie die Schlachtkapazität zurückfahren, sinken auch die Profite, besonders in den Spitzenzeiten.

Dabei wäre selbst die Rücknahme der illegalen Erweiterung nur ein Teilerfolg.

Zum einen erfolgt diese unabhängig vom aktuellen Genehmigungsverfahren. Das bedeutet, dass Wiesenhof, sollten sie das Verfahren gewinnen, die Schlachtkapazität wiederum erhöhen kann.

Zum anderen kann Wiesenhof, sollten sie das Verfahren verlieren, weiterhin bis zu 120.000 Tiere täglich in der Anlage schlachten. Mit allen negativen Folgen für die Tiere, die Umwelt und den Menschen.

Der Kampf geht also weiter.

Die neue Kampagne „Aufstand gegen Massentierhaltung!“, welche am kommenden Samstag ihren Auftakt in Potsdam hat, plant im Laufe des Jahres verschiedenste Veranstaltungen und Aktionen überall dort, wo in Brandenburg Mast- und Schlachtanlagen erweitert oder gebaut werden sollen.

In diesem Rahmen wird außerdem am 9. September eine Demo in Königs Wusterhausen stattfinden!

Kommt vorbei, wir freuen uns auf euch!