Wertvoller Mischwald soll für ein Freizeitresort geopfert werden!

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Die Vielfalt der Baumarten im Muna-Wald
Die Vielfalt der Baumarten im Muna-Wald
Foto ▸ Erwin Hussendoerfer

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Heideflächen im Muna-Wald (Foto: Herbert Kraus)
Heideflächen im Muna-Wald
Foto ▸ Herbert Kraus

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Der Muna-Wald bietet Lebensraum für viele Arten (Foto: Herbert Kraus)
Der Muna-Wald bietet Lebensraum für viele Arten
Foto ▸ Herbert Kraus

Auf einer 150 Hektar großen Liegenschaft im mittelfränkischen Muna-Wald ist der Bau eines Center-Parcs geplant. Die Pläne wurden im Juli 2020 nach monatelangen geheimen Treffen und Plänen zwischen den Investoren und der Politik bekannt gegeben.

ROBIN WOOD verurteilt das, was nun geplant ist. Die Pläne offenbaren ein sowohl ökonomisches als auch ökologisches Desaster.

Aber ein Center-Parc ist gut für die lokale Wirtschaft, oder etwa nicht?

Nein! Bis auf einige wenige Jobs im Center Parc hält wird die lokale Wirtschaft davon nicht profitieren. Eher wird sie negativ betroffen sein. Hotel- und Restaurantbesitzende könnten gar ihre Stammkundschaft verlieren, die gerne in der Gegend Urlaub machten, und diejenigen, die den Center-Parc besuchen, werden in den vom Resort angebotenen Ferienunterkünften übernachten. Denn wie bei anderen Center-Parcs wird es im Resort Einrichtungen wie Restaurants und Supermärkte geben. So werden die Touristen wahrscheinlich im Resort einkaufen und essen gehen, anstatt die örtlichen Hotels und Restaurants zu besuchen. Die Einnahmen von Touristen würden damit alle in den Freizeitpark fließen und nicht in die lokalen Geschäfte. Touristen, die bisher den stillen Muna-Wald besuchten und die Ruhe genossen, werden dies nicht mehr kommen. Denn der Wald wird zerstört sein.

Warum ist der Center Parc nicht "nachhaltig"?

Aktueller Hohn: Ceter Parks wirbt in diesen Tagen mit den tollen Nachhaltigkeitsbestrebungen des Unternehmens. Das Projekt im Muna-Wald straft all ihr Greenwashing Lügen.

Der Muna-Wald ist einer der wenigen strukturreichen Mischwälder, die wir noch haben. Er beherbergt verschiedenen Baumarten wie Tanne, Weide, Buche, Ahorn, Eiche und vielen andere und birgt eine ebenso vielfältige und schützenwerte Fauna. Durch den Bau des Center Parcs würde nun nicht nur die schöne Waldlandschaft, sondern auch ein ökologisch besonders wertvolles Gebiet zerstört, wodurch zum Teil seltene Pflanzen- und Tierarten gefährdet würden. Dabei brauchen wir gerade jetzt diese letzten stabilen Ökosysteme im Kampf gegen den Klimawandel. Aufgrund ihrer ihr Struktur- und Artenreichtum macht sie zudem besonders widerstandsfähig gegenüber den Herausforderungen des Klimawandels, wie Dürren und Stürmen.

Das massive Ausmaß des geplanten Resorts mit etwa 800 Bungalows öffnet dem Massentourismus die Tür, was seine eigenen Risiken mit sich bringt. Der zunehmende Verkehr in dem Gebiet würde einen erhöhten Lärmpegel verursachen, der nicht nur die Ruhe derjenigen stört, die den Wald zur Erholung besuchen, sondern auch ein Problem für Tier- und Vogelarten darstellt.

Wenn das Projekt genehmigt würde, würden etwa 150.000 Bäume gerodet, was zu einem erheblichen Verlust an Lebensräumen für Tiere und Pflanzen und auch zur Zerstörung von Wanderkorridoren für diverse Wildtierarten führt. Der Muna-Wald verbindet zwei wichtige Naturschutzgebiete und bietet Wildtierkorridore, die für die genetische Vielfalt und ihr allgemeines Überleben wichtig sind. Die Auswirkungen der Umweltzerstörung in diesem Gebiet wären noch Jahrzehnte lang zu spüren.

Im Zuge des Klimawandels ist es leichtsinnig und rücksichtslos, Bäume in diesem Ausmaß für den Massentourismus zu fällen. Wir müssen unsere letzten zusammenhängenden und stabilen Wälder stattdessen schützen, denn sie sind ein sicherer Weg, um Kohlendioxid aus der Atmosphäre zu binden und die Erderwärmung zu verlangsamen. Wälder sind zudem ein wichtiges Element des Wasserkreislaufs, halten die Böden nährstoffreich und verhindern Bodenerosion. Sie sind die kostenlosen Wasser- und Klimaregulatoren der Natur. Ihre Rodung gibt uns nicht nur den negativen Auswirkungen des Massentourismus wie in diesem Fall preis, sondern auch dem Klimawandel und der Wasserknappheit.

Was für eine Ironie, ein perfektes, kostenloses Erholungsgebiet der Natur zu zerstören und es durch einen kostspieligen Freizeitpark zu ersetzen, der der Umwelt um ihn herum mehr schadet als nützt!

Die Pläne zum Bau eines Center Parc in der Muna Wald-Langlau müssen sofort gestoppt werden. Wir müssen aufhören, mit unserer Zukunft und der der kommenden Generationen Lotto zu spielen. Anstatt unsere Wälder zu zerstören, sollten wir an Lösungen arbeiten, die sich auf die Verbesserung der Wälder und die Sicherung einer Zukunft ohne ein weiteres Anheizen des Klimawandels konzentrieren.

Wir brauchen nicht noch mehr Centre Parcs, die auf Kosten unserer Umwelt gebaut werden. Es ist an der Zeit, dass dieser Wahnsinn aufhört!