Weltweit Proteste gegen Greenwashing-Deal der ICAO
Heute geht die 39. Hauptversammlung der ICAO, der Internationalen Organisation für zivile Luftfahrt, zu Ende. Weltweit haben während der Verhandlungen Menschen gegen das so genannte „Carbon Neutral Growth“-Konzept der ICAO protestiert. Auch ROBIN WOOD protestierte am Frankfurter Flughafen, dem größten deutschen Airport.
Im Ergebnis haben die Regierungsdelegationen der Luftfahrt eine Lizenz zum Wachstum erteilt – mit einem Beschluss, der auf Freiwilligkeit basiert, viel zu spät und auf viel zu hohem Schadstoff-Level ansetzt und der vor allem keine Treibhausgase aus der Luftfahrt nach dem Verursacherprinzip reduziert. Er sieht vor, dass Fluggesellschaften sich durch „Offsets“ in anderen Ländern und Sektoren aus ihrer Verantwortung für den Klimaschutz freikaufen können. Weder dem Kyoto-Protokoll noch dem Abkommen von Paris ist damit Rechnung getragen. Airliner und ihre Kund_innen können weiter das Paris-Ziel sabotieren, den Anstieg der globalen Durchschnittstemperatur auf deutlich unter 2 Grad Celsius seit Beginn der Industrialisierung zu begrenzen. Sie repräsentieren nur einen kleinen Teil der Weltgesellschaft: Weniger als ein Zehntel aller Menschen ist je geflogen, aber wenige fliegen immer öfter. Sie werden nun behaupten, „sauber“ zu sein.
Nach Meinung von ROBIN WOOD ist der ICAO-Beschluss Greenwashing mit dem Gütesiegel der UN – eine kosmetische Maßnahme zur Imagepflege von Airlinern, intransparent, hochbürokratisch und ohne Nutzen, voraussichtlich mit Schaden für Klima und Menschen. Wie Bill Hemmings, der die ICAO-Verhandlungen für Transport & Environment beobachtete, es gestern nachmittag auf den Punkt brachte: „Fliegen ist die schnellste und billigste Art, den Planeten zu grillen und dieser Deal wird die Nachfrage nach Kerosin um nicht einen Tropfen mindern.“