Wälder retten – Wegwerfbecher stoppen!

03. Juni 2016
Wald
Jannis Pfendtner
Fachreferent Wald
Blog

Alle reden über Nachhaltigkeit, Deutschland sieht sich als Klimaretter und die Unternehmen wollen jetzt reihenweise „grün“ werden – doch die Wahrheit hinter den Werbetafeln sieht oft anders aus. So stiegen in Deutschland auch im letzten Jahr die CO2 Emissionen wieder leicht an, und der Verbrauch natürlicher Ressourcen wie Papier konnte seit 2010 nicht gesenkt werden. Alles nicht so glänzend also, doch in einigen Bereichen läuft es ganz offensichtlich falsch, wie zum Beispiel beim rasanten Anstieg der Nutzung sogenannter Einwegbecher in Deutschland.

Überall und zu jeder Zeit konsumiert der moderne Mensch nun Coffee-to-go und ähnliche Angebote. Was nützlich ist und auch beispielsweise in der S-Bahn auf dem Weg zur Arbeit konsumierbar, hat aber große Auswirkungen auf Natur und Umwelt, und bringt nicht nur offensichtliche Probleme wie das Überquellen der städtischen Mülleimer. So sind die verschiedenen Becher zum Beispiel kaum recyclingfähig, verbrauchen in der Herstellung große Mengen Wasser & Rohstoffe, und Überreste der Beschichtungen gelangen als Mikroplastik in Boden und Abwasser.

Während Plastiktüten langsam als unnötige Umweltbelastung begriffen werden, und immer mehr Menschen eigene Jutebeutel oder ähnliches mit sich nehmen, ist das Thema Wegwerfbecher noch nicht im breiten Bewusstsein angekommen. Dabei ist die gesamte Müllmenge dieser mit geschätzten 106.000 Tonnen inzwischen deutlich höher als die der Plastiktüte. Und zumindest im Privaten ist die Lösung längst erkannt: Der eigene Mehrwegbecher kann hunderte Male wiederbenutzt werden, und ist somit eine fast saubere Alternative zum Wegwerfbecher. Politik und Unternehmen hätten diesen längst flächendeckend fördern müssen, und nicht wie immer die gesamte Verantwortung auf die einzelnen VerbraucherInnen abschieben.

Wer aber denkt, dass Papierbecher doch immerhin aus nachwachsenden Rohstoffen und somit umweltschonend seien, hat sich gleich mehrfach getäuscht. Zum einen stehen die Wälder weltweit unter Druck, auch weil die Nachfrage auf Holz und Papier immer weiter steigt. Hier muss dringend weniger konsumiert werden, und der zukünftige Verbrauch sollte vor allem aus langlebigen Holzprodukten bestehen – das Gegenteil von Wegwerfbechern!
Besonders verheerend aber sind die Papierbecher, weil sie kaum aus Recyclingpapier hergestellt werden können, weil sie außerdem selbst zum größten Teil nicht recycelt werden können und oft aus nicht-verantwortlicher Forstwirtschaft stammen, wie ROBIN WOOD hier ausführlicher beschreibt.

Übrig bleibt uns deshalb nur ein Schluss: Wegwerfbecher stoppen – weil Wald und natürliche Ressourcen begrenzt und knapp sind! Wir haben nur eine Welt!

 

PS: Die ROBIN WOOD Gruppe Berlin widmet sich diesen Sonntag, den 05. Juni, zwischen 11 – 19 Uhr auf dem Umweltfestival Berlin auch dem Thema Wegwerfbecher. Schaut vorbei!