Video: Wie Palmölplantagen in Uganda örtliche Wirtschaftsstrukturen zerstört
Der Fall "Bidco Uganda Limited"
Wilmar und Bidco bilden zusammen das Joint Venture Bidco Uganda Limited (BUL). Das 'Projekt für die Entwicklung von Pflanzenölen' auf den Ssese-Inseln im Viktoriasee (Uganda) hat offiziell das Ziel, die Armut zu bekämpfen und Palmöl für den heimischen Markt zu produzieren. Doch die tatsächliche Effekte sind desaströs.
Neben den großen, direkt von Bidco bewirtschafteten Plantagen, wurden Kleinbäuer/innen und Fischer/innen zum Vertragsanbau überredet. Sie bekommen einen kleinen Kredit und verpflichten sich im Gegenzug für 25 Jahre Ölpalmen auf ihrem Land anzubauen und die Früchte an Bidco zu verkaufen. Neben den Ölpalmen können sie keine anderen Nahrungsmittel mehr anbauen. Das Palmölprojekt zerstört so die örtlichen Wirtschaftsstrukturen, die bisher durch die kleinbäuerliche Produktion für die einheimischen Märkte und Selbstversorgung sowie dem Fischfang geprägt waren. Die Menschen geraten so in eine absolute Abhängigkeit zu Bidco, da es keinen anderen Abnehmer für ihre Ernte gibt. Können sie ihre Kredite nicht zurückzahlen, verlieren sie ihr Land sogar.
Zum Rechercheprojekt:
Jonathan Happ und Katja Becker von Graswurzel-TV Graswurzel-TV sind im Jahr 2013 mit Unterstützung von ROBIN WOOD auf die Ssese-Inseln in Uganda gefahren und haben sich ein Bild von vor Ort gemacht. Die Filme, die dabei entstanden sind, zeigen den rücksichtslosen Raubbau und die Vertreibung von Menschen durch Wilmar.