Veranstaltungsreihe in Lüneburg

ROBIN WOOD lädt zu einer Veranstaltungsreihe zu aktuellen sozial-ökologischen Konflikten. Jeden zweiten Dienstag im Monat von November bis März informiert einE ReferentIn zu einem brisanten Thema. Zur Müllvermeidungswoche gibt es zudem eine zusätzliche Veranstaltung. Veranstaltungsort ist immer das „Anna & Arthur“ in der Katzenstraße 2 in Lüneburg. Beginn ist jeweils um 19 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Den Auftakt der Reihe bildete der Vortrag des ROBIN WOOD-Tropenwaldreferenten Sven Selbert zum Thema: „Industrielle Tierproduktion. Warum sich der Kampf um die Zukunft von Waldökosystemen weltweit auf unseren Tellern abspielt.“ am 8. November.

Es geht am 22. November 2016 mit dem Vortrag von Jannis Pfendtner (Fachreferent Wald bei ROBIN WOOD)  mit der Überschrift „Rächer der Becher? Warum der Müllberg weiter wächst – und wie wir ihn stoppen werden.“ weiter. Der referent bietet Erzählungen aus der ROBIN WOOD-Kampagne gegen Wegwerfbecher im Rahmen der Müllvermeidungswoche des Öko?-logisch!-Referats des AStA.

Weitere Veranstaltungstermine:



 

Di, 13.12.2016 – Schnell und billig den Planeten grillen? Mobilität, Klimaschutz und direkte Aktionen.

mit Monika Lege (Fachreferentin Mobilität bei ROBIN WOOD)

Verkehrswachstum gehört so wenig zum guten Leben wie Müllwachstum. Ein Fünftel aller energiebedingten Treibhausgase entstehen durch unsere Wege von A nach B und das Herumfahren von Sachen. Zum Schutz von Umwelt und Klima denken wir Mobilität neu. Die am schnellsten wachsende Quelle aller Treibhausgas-Emissionen ist der Flugverkehr. Mehr Klimaschaden pro Kilometer oder Stunde geht nicht. Schnell und billig – Fliegen reißt die persönliche Klimabilanz mehr als jeder andere Konsum in den Keller. ROBIN WOOD widersetzt sich dem Neu- und Ausbau von Flughäfen. Wir brauchen eine ökologische Verkehrswende ohne fossile Kraftstoffe, um die globale Erderwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen.

Di, 10.1.2017 – Kreativer Anti-Atom-Widerstand und politisch motivierte Polizeigewalt. Erfahrungsbericht einer Aktionskletterin.

Lesung von Aktivistin Cécile Lecomte aus ihrem Buch „Kommen Sie da runter!“

„Kommen Sie da runter!“ – das ist der Satz,  den die in Deutschland lebende Französin Cécile Lecomte, bei ihren politischen  Aktionen am häufisgten hört. Er wird von der  Polizei ausgesprochen und zeigt zugleich deren Verwirrung und Ohnmacht, wenn sie den Bütteln des Atomstaats mit unzähligen Kletteraktionen auf der Nase herumtanzt.
In ihren Kurzgeschichten erzählt die als „Eichhörnchen“ bekannte  Kletteraktivistin von ihren oft spektakulären Aktionen des zivilen Ungehorsams für eine Welt ohne  Agro-Gentechnik, Atomprojekte, Kriege und Klimakiller.
Der Staat und seine Repressionsorgane haben sie ins Visier genommen und an ihr ganz neue, willkürliche Formen der Freiheitsbeschränkung vorexerziert: die  Ausweitung der präventiven Ingewahrsamnahme; frei erfundene Anklagen wegen  Widerstands gegen die Staatsgewalt; absurde Gerichtsverfahren; Überwachung;  Knast.
Doch Cécile konnten sie nicht brechen: Sie kletterte Wände in Verhandlungsräumen, Gerichtsfassaden und Knast-Innenhöfen hoch! Sie hat in all den Jahren ihres Aktivismus viel erlebt. Genau davon erzählen ihre Kurzgeschichten. Sie sind mal fröhlich und mal ernst geschrieben und erinnern daran, dass Widerstand eine Frage unbegrenzter Phantasie sein kann.

Cécile Lecomte lebt in Lüneburg und ist in der Regionalgruppe von Robin Wood aktiv. Ihr Buch „Kommen Sie da runter! – Kurzgeschichten und Texte aus dem politischen Alltag einer Kletterkünstlerin“ ist 2014 im Verlag Graswurzelrevolution erschienen (ISBN 978-3-939045-23-6).https://www.graswurzel.net/verlag/eichhoernchen.php

Di, 14.2.2017 – Fracking: Quo Vadis in Deutschland nach der Einführung der angeblich strengsten Regeln der Welt

mit Andy Gheorghiu (Freiberuflicher Campaigner und Consultant für Klima-/Umweltschutz)

Am 24. Juni 2016 hat der Bundestag mit den Stimmen von CDU und SPD ein Fracking-Regelungspaket für Deutschland beschlossen. Entgegen landläufiger Meinung ist damit jedoch Fracking nicht vom Tisch. Gerade im Wasserrecht stellen die Änderungen lediglich rechtliche Klarstellungen bereits vorhandener Einschränkungen und Verbote dar. Das bis zum Jahr 2021 einzuführende Moratorium für Fracking im Schiefergestein und in Kohleflözen könnte wieder aufgehoben werden.
Forschungsprojekte sind weiterhin erlaubt und gewünscht und für das Fracking im Sandstein hat die Bundesregierung sogar einen Sonderrechtsrahmen kreiert und wäre selbst in Natura 2000 Gebieten möglich. Fracking ist aber – aller Bekundungen zum Trotz – nicht umwelt- oder klimaverträglich zu handhaben. Es ist weder energiepolitisch erforderlich noch gar wirtschaftspolitisch sinnvoll. Trotz negativer Erfahrungen und absehbarer Folgen für Mensch, Umwelt und Klima hat es die Bundesregierung unterlassen, den Einsatz der Frackingtechnik konsequent und komplett zu verbieten. Damit riskiert sie – ohne einen wirklichen Vorteil für die Allgemeinheit – die Ausweitung der bereits vorhanden sozialen Konflikte in den jeweils betroffenen Regionen.
Dabei braucht es gerade um die in Paris vereinbarten Klimaziele zu erreichen, ein klares Verbot jeder Art des Erdöl und Erdgasfrackings. Das Gebot der Stunde heißt Energie einsparen, Effizienz steigern, und erneuerbare Energien naturverträglich ausbauen. Über den Status Quo und das Quo Vadis von Fracking in Deutschland und der EU referiert Andy Gheorghiu, freiberuflicher Campaigner und Aktivist, der sich seit Jahren gegen Fracking auf regionaler, nationaler und internationaler engagiert und u.a. als Berater für die Nichtregierungsorganisation Food & Water Europe, Brüssel, arbeitet.

Di, 14.3.2017 – Streitgespräch: Klimaschutz vs. Kohlekraft? Soziale Gerechtigkeit in Zeiten des Klimawandels.

mit Philip Bedall (Fachreferent Energie bei ROBIN WOOD) und N.N. (Gewerkschaft)

Deutschlands Stromerzeugung beruht zu einem wesentlichen Teil auf der Kohle, insb. der Braunkohle – dem mit Abstand klimaschädlichsten Energieträger. Gefördert wird sie in Tagebauen, mit erheblichen Folgen für Gesellschaft und Natur. In der deutschen Braunkohleindustrie arbeiten aktuell bis zu 20.000 Menschen. Diskutieren wollen wir, was soziale Gerechtigkeit in Zeiten des drohenden Klimachaos bedeuten kann – lokal, für die Menschen im Revier wie auch global.