Uranhexaflourid-Transport

Von Hamburg zur Urananreicherungsanlage Gronau

19. November 2016
Energie
Cecile Lecomte
Robin Wood Hamburg/Lüneburg
Blog

Auf dem Hafenbahnhof Hamburg Süd  wurde am 17.11.16 um 18:15 Uhr die Abfahrt eines mit 16  UF6-Container beladenen Zuges beobachtet. Es handelt sich um nicht angereichertem Uranhexafluorid.  Die Behälter befanden sich direkt nach der roten E-Lock, die Container-Gestelle sind blau, der 2. und 10.  sind braun.

Hinter den 16 UF6 Behältern wurden viele Container (ohne Uran) beobachtet. Die Wasserschutzpolizei war vor Ort und hat Beobachter*innen kontrolliert.

Diese Atomtransporte sind sehr gefährlich! Uranhexafluorid ist eine sehr reaktive und extrem giftige chemische Verbindung. Bei der Freisetzung dieses Stoffes nach einem Unfall bildet sich in Verbindung mit Wasser Uranylfluorid (UO2F2) und Fluorwasserstoff (HF).  Fluorwasserstoff bildet in Verbindung mit Wasser aggressive Flusssäure, die nicht nur organische Materie, sondern selbst Glas angreift.

Die Facht war für die UAA Gronau (Urenco) bestimmt . Der UF6 wurde möglicherweise mit der „Atlantic Cartier“ der Reederei ACL nach Hamburg gebracht und am Unikai am 16.11.16 gelöscht.

Die Durchfahrt des Zuges wurde am 18.11.2016 um 15:05 Uhr in Steinfurt-Borghorst auf der Bahnstrecke zwischen Münster und Gronau beobachtet. Der Zug erreichte kurz darauf die UAA Gronau.

Der UF6 wird in Gronau angereichert. Das angereicherte Uran wird dann in einer Brennelementefabrik (z.b. Lingen) verarbeitet und anschließend in Reaktoren in der ganzen Welt eingesetzt.  Die UF6 Transporte dienen der Versorgung von Atomanlagen weltweit. Die UAA Gronau hat trotz angeblichem Atomausstieg eine unbefristete Betriebsgenehmigung.

Weitere informationen

Die ROBIN WOOD Regionalgruppe Hamburg-Lüneburg (HaLü) ist bei der Kampagne gegen Atomtransporte durch Hamburg aktiv dabei. Infos kannst du bei unseren regelmäßigen Treffen erhalten.

UF6-Transport bei der Abfahrt in HH-Süd am 17.11.2016
Quelle: Gruppe Sand