Sveaskog plant die Abholzung von Urwäldern in Schweden
Unternehmen übergeht die indigene Gruppe der Samen und Umweltschutzbelange
Unsere Freunde von der schwedischen Umweltorganisation Protect the Forest haben heute einen Brief von Waldnaturschützer*innen an das schwedische Forstunternehmen Sveaskog veröffentlicht, der die umweltschädlichen und dubiosen Abholzungspläne des Unternehmens an den Pranger stellt. Wir haben ihn für euch auf Deutsch übersetzt:
Das FSC-zertifizierte und staatseigene Unternehmen Sveaskog plant, in der nordschwedischen Gemeinde Arjeplog einen alten Fichtenwald mit hohem Schutzwert zu fällen. Die schwedische Gesellschaft für Naturschutz (SSNC) und das Dorf Maskaure Sami haben nun einen gemeinsamen Brief an Sveaskog geschrieben, in dem es heißt: "Sveaskogs Holzmangel ist so groß, dass sogar ein uralter Bergwald zur Abholzung vorgesehen ist."
Hier ist der Brief von Björn Mildh und Johanna Nilsson von der Schwedischen Gesellschaft für Naturschutz (SSNC) und Leif Lundberg aus dem Dorf Maskaure Sami:
”Liebe Anette und Fredrik,
Sveaskog versichert wiederholt, vor jedem Abholzen eine gründliche und kompetente Bewertung des Schutzwertes eines Waldes vorzunehmen. Trotzdem plant Sveaskog, aufgrund des derzeitigen großen Holzmangels einen uralten Bergwald zu fällen.
Der uralte Fichtenwald von Guossavare liegt im Rentierweideland des Dorfes Maskaure Sami. Koordinaten (Sweref 99): N 7303048; E 631911. Diese Bilder wurden im August 2019 aufgenommen.
Es ist nicht verwunderlich, dass Sveaskog es ablehnt, seine Prüfung zum Schutzwert offenzulegen, denn der uralte Fichtenwald wurde bereits als Wirtschaftswald eingestuft und jegliches Unterholz wurde daraus entfernt. Eine Offenlegung der Prüfung würde das Aufdecken von peinlichen Mängeln im Prüfverfahren bedeuten. Sogar die Genehmigung der schwedischen Forstbehörde, diesen Bergwald abzuholzen, war lediglich eine Formsache. Das Dorf Maskaure Sami ist von intakten Rentierweiden im Wald abhängig, diese Bedürfnisse aber werden ignoriert, obwohl die Rentierindustrie als nationales Interesse in Schweden eingestuft wird.
Immer wieder hat Sveaskog Schwedens Ureinwohner - die Samen - übergangen. Die Nachfrage des Forstunternehmens nach Holz steht jederzeit an erster Stelle. Sveaskog nutzt gar die FSC-Zertifizierung, um Verstöße und mangelnde Transparenz zu legitimieren. Die aktuellen Probleme führen unweigerlich zu Konflikten und zu einem 'endlosen Kampf', selbst Sveaskog sollte in der Lage sein, dies nachzuvollziehen. Sveaskog - bitte leiten sie einen Wandel ein.
Mit freundlichen Grüßen,
Björn Mildh, Mitglied der Schwedischen Gesellschaft für Naturschutz
Leif Lundberg, Dorf Maskaure Sami
Johanna Nilsson, Mitglied der Schwedischen Gesellschaft für Naturschutz, Luleå “