S21 - Absurdes Schauspiel an der "Probegrube"

16. Mai 2019
Mobilität
Eberhard Linckh
ROBIN WOOD Stuttgart
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Marlyse Kernwein-Janzer
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Es ist absurd. Während sich das Bahn- und Immobilienprojekt Stuttgart 21 immer mehr zu einem Desaster entwickelt und die Warnungen der Kritiker*innen sich nach und nach erfüllen, wird in der Stadt feierlich und mit viel Prominenz eine „Probegrube“ eingeweiht. Auch Stuttgarts Oberbürgermeister Fritz Kuhn war beim Festakt heute Abend vor Ort.

„Herr Kuhn, kümmern Sie sich um die echte Grube Stuttgart 21 und ignorieren Sie nicht länger das Konzept Umstieg 21“, appellierte der Stuttgarter ROBIN WOOD-Aktivist Eberhard Linckh an den Oberbürgermeister. Die Umweltorganisation machte zudem mit einem großen Banner auf das sich auswachsende Dauerproblem S21 aufmerksam. Aufschrift: "Erst wenn alles zerstört ist, werden auch die Letzten merken, dass sie unfähig sind, einen Bahnhof zu bauen."

Alleine im letzten halben Jahr gab es gravierende Schwierigkeiten: ein seit Monaten nicht gestoppter Wassereinbruch im Tunnel in Obertürkheim, einen großen Brand in einem Tunnel, der erst nach Stunden unter Kontrolle gebracht werden konnte, Wasser in anhydridhaltigem Gestein und nun auch noch Probleme bei der Genehmigung des Abstellbahnhofs in Obertürkheim. Weitere Kostensteigerungen und einen erneut verschobenen Fertigstellungstermin pfeifen die Spatzen schon von den Dächern.

Das Projekt „Probegrube - new landscapes show up in the unlikeliest places“ ist eine Installation des Künstlers Tobias Rehberger in Zusammenarbeit mit dem Schauspiel Stuttgart. Sie liegt gegenüber vom Schauspielhaus im Oberen Schlossgarten, in dem mehr als 250 alte Bäume für den unterirdischen Bahnhof gefällt wurden.