Rote Linie gegen Braunkohle in Pödelwitz
Anlässlich des Klimagipfels in Bonn haben Aktive von Robin Wood am Sonntag mit vielen anderen im Mitteldeutschen Braunkohlerevier für den Ausstieg aus der Kohle demonstriert. Insgesamt 260 Menschen zogen mit ihren Körpern eine symbolische Rote Linie zwischen dem Tagebau Vereinigtes Schleenhain und dem Dorf Pödelwitz, das für den Kohleabbau abgebaggert werden soll.
Das Mitteldeutsche Revier in der Gegend um Halle und Leipzig – zu DDR-Zeiten wegen seiner extrem dreckigen Kohlechemieindustrie berühmt-berüchtigt – kennen heute die wenigsten. Dabei wird auch hier wie in der Lausitz und im Rheinland die äußerst klimaschädliche Braunkohle im Tagebau gefördert und verbrannt. Und auch hier sollen ganze Dörfer für diesen ökologischen Selbstmord plattgemacht werden. Von 2006 bis 2010 verschwand Heuersdorf, für die Erweiterung des bisher genehmigten Tagebaus sollen jetzt auch noch Obertitz und Pödelwitz abgerissen werden. In Pödelwitz harren derzeit noch 20 bis 30 Menschen aus; viele Häuser stehen leer, aber auch bunte Zeichen des Protests sind allgegenwärtig. In einer bewegenden Dankesansprache zeigte sich ein Mitglied der örtlichen BI gerührt und kämpferisch angesichts der überregionalen Unterstützung.
Für uns ist klar: Um den menschengemachten Klimawandel zu stoppen, muss wesentlich schneller aus der Braunkohle ausgestiegen werden, als zurzeit von der Politik diskutiert. Jedes weitere abgebaggerte Dorf ist in dieser Situation blanker Irrsinn. Wirksamen Klimaschutz kann es nur geben, wenn wir selbst die Klimakiller stoppen! Robin Wood war sicherlich nicht das letzte Mal vor Ort in Pödelwitz...