Risse-Reaktoren Tihange und Doel stoppen!
ROBIN WOOD unterstützt eine Klage für die endgültige Abschaltung der maroden AKW-Blöcke Tihange 2 und Doel 3 in Belgien. Die Klage von Privatpersonen zielt darauf ab, beide Reaktoren unverzüglich stillzulegen.
In den Reaktorbehältern beider AKW waren Tausende von Haarrissen gefunden worden. Sie waren daraufhin abgeschaltet worden, Ende Dezember 2015 aber hatte die belgische Nuklearaufsichtsbehörde – trotz der Risse – das Hochfahren der beiden AKW-Blöcke genehmigt. Die Kläger planen, dem Gericht neue Materialanalysen unabhängiger WissenschaftlerInnen vorzulegen, aus denen hervorgeht, dass ein Weiterbetrieb der Blöcke unverantwortlich ist.
Gegen die Wiederaufnahme des Betriebs gibt es zudem eine Klage der Städteregion Aachen vor dem höchsten belgischen Verwaltungsgericht, der sich jetzt auch das Bundesland NRW angeschlossen hat.
Bundesumweltministerin Barabara Hendricks gab sich in der Öffentlichkeit sehr besorgt über die Zustände in Belgien, begnügte sich ansonsten aber mit der Einrichtung eines deutsch-belgischen Arbeitskreises zu Fragen der kerntechnischen Sicherheit.
Dass die Risse-Reaktoren in Belgien noch immer laufen, daran ist auch die deutsche Atompolitik nicht ganz unschuldig. Alleine die belgischen Reaktoren Doel 1 und 2 wurden seit 2014 bereits zehnmal mit Brennstäben aus Deutschland beliefert. Darauf haben Antiatombündnisse aus Aachen und dem Münsterland sowie der BBU mit einem Offenen Brief aufmerksam gemacht.
Geliefert hat die Brennelementefabrik im niedersächsischen Lingen – eine Atomanlage mit zeitlich unbegrenzter Betriebserlaubnis, gegen die auch Robin Wood wiederholt aktiv geworden ist. Bis Januar 2017 sind weitere fünf Transporte von Brennelementen nach Doel durch das Bundesamt für Strahlenschutz genehmigt. Oberste Dienstherrin: Umweltministerin Barbara Hendricks.
Am kommenden Sonntag wird für die endgültige Stilllegung der Schrott-Reaktoren demonstriert:Demo in Lüttich – Stop Doel und Tihange
am Sonntag, 17.04.16 um 14:00 Uhr