Neues Jahr, alter Dreck

Feinstaub macht Stuttgarter_innen krank

18. Januar 2016
Mobilität
Monika Lege
Fachreferentin Mobilität
Blog

Erstmals im neuen Jahr kündigte sich heute am Stuttgarter Neckartor eine Überschreitung des zulässigen Grenzwertes für Feinstaub an. Die Bürgerinitiative Neckartor und Robin Wood Stuttgart bekräftigen deshalb ihre Forderung nach sofortigen Fahrverboten bei zu viel Feinstaub in der Atemluft.

Sie haben deshalb heute Nachmittag am Neckartor ein drei mal neun Meter großes Transparent aufgehängt mit der Aufschrift „Robin Wood warnt: Atmen gefährdet die Gesundheit.“ Damit unterstützen sie die spontane Demonstration der Bürgerinitiative Neckartor.

Feinstaub aus Dieselauspuffrohren gelangt durch die Atemwege bis in die kleinen Lungenbläschen und verursacht dort Entzündungen. Das Immunsystem reagiert auf die ultrakleinen Giftstoffe. Bei Kindern erhöht sich das Risiko, später u.a. an Neurodermitis, Heuschnupfen oder Asthma zu erkranken. Jedes Jahr sterben in Deutschland nach Angaben des Umweltbundesamtes 46.000 Menschen durch Feinstaub vorzeitig.

In Stuttgart ist die Lage besonders dramatisch: An der Luftmessstation Neckartor waren 2013 bereits vor dem kalendarischen Frühlingsanfang die zulässigen 35 Tage im Jahr mit mehr als 50 Mikrogramm Feinstaub pro Kubikmeter Atemluft erreicht – ein trauriger Rekord. Stuttgart 21 verschärft das Problem durch die Dauerbaustelle im Herzen der Stadt und weil die Zerstörung des Kopfbahnhofes den abgasarmen Schienenverkehr massiv behindert.

„Tag für Tag müssen wir giftigen Dreck aus tausenden Auspuffrohren einatmen. Statt „Freier Fahrt für freie Bürger“ wollen wir frei atmen“, fordert Eberhard Linckh von Robin Wood Stuttgart. „Deswegen müssen noch 2016 in Stuttgart Fahrverbote bei Überschreitung der Grenzwerte für Feinstaub kommen.“