Nach ROBIN WOOD-Protest: Kaufhof und Metro gesprächsbereit

Galeria Kaufhof und der Mutterkonzern Metro sind zu Gesprächen über Verbesserung ihrer Einkaufspolitik und Verzicht auf Raubbau-Tropenholz bereit

23. Februar 2015
Tropenwald
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Feinstes Mahagoni im Angebot? ROBIN WOOD informiert, wer hinter dem Ausverkauf des Regenwaldes steckt.
Stefan Höning
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Abseilaktion mit Banner.
Stefan Höning
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Für den Ausstieg von Kaufhof aus dem Raubbauholz-Geschäft – Unterschriften von KundInnen.
Stefan Höning
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Der heutige Protest zeitigt prompt Wirkung: Galeria Kaufhof und der Mutterkonzern Metro sind zu Gesprächen mit ROBIN WOOD über die Verbesserung ihrer Einkaufspolitik und einen Verzicht auf Raubbau-Tropenholz bereit. Diese Zusage machten Tino Zeiske, Leiter Corporate Responsibility der Metro-Gruppe und Marion Sollbach, Bereichsleiterin Nachhaltigkeit bei Kaufhof heute Mittag gegenüber ROBIN WOOD. Ein Termin für die Gespräche ist noch nicht vereinbart, sie sollen aber innerhalb der nächsten zwei Wochen stattfinden.

Außerdem hat Kaufhof nach eigenen Angaben alle von ROBIN WOOD getesteten und kritisierten Tropenholzprodukte vorsorglich aus dem Sortiment genommen.

Zuvor hatten sich zwei Kletter-AktivistInnen von ROBIN WOOD am Vormittag an der Fassade von Galeria Kaufhof in der Hamburger City abgeseilt und dort ein Banner aufgehängt. „Schluss mit Raubbauholz bei Galeria Kaufhof!“ stand darauf gut sichtbar für die PassantInnen in der wie immer gut besuchten Mönckebergstraße zu lesen.

ROBIN WOOD fordert, dass der Metro-Konzern künftig auf Holzprodukte aus den Tropen verzichtet, sofern die Rohstoffe nicht nachweislich aus legaler sowie ökologisch und sozial akzeptabler Forstwirtschaft stammen. Eine solche Selbstverpflichtung hatte der Konzern bereits vor etlichen Jahren gegenüber ROBIN WOOD abgegeben. Durch einen Marktcheck und Laboruntersuchungen von holzhaltigen Gegenständen wie Besteck, Schachbrettern, Pfeffermühlen und Tischtennisschlägern konnte die Umweltorganisation jetzt aber nachweisen, dass der Konzern sich nicht an seine eigene Zusage hält. Auch DER SPIEGEL berichtet in seiner aktuellen Ausgabe, wie Metro und Kaufhof beim ROBIN WOOD-Marktcheck durchfielen.

Bei den KundInnen von Kaufhof kommt es nicht gut an, dass die letzten Urwaldriesen dieser Erde für Alltags- und Spielgegenstände zersägt werden, die genauso gut auch aus regionalem Holz gefertigt werden könnten. Schon gar nicht, wenn der Verkäufer nicht einmal sicherstellen kann, dass das Holz aus legalen Quellen stammt!

Viele PassantInnen bewunderten heute den Mut der KletterInnen und ermutigten die Aktiven von ROBIN WOOD zu weiteren Protesten.