METRO-Gruppe wortbrüchig: Tropenholz aus Raubbau im Verkauf

Die Tropenwälder dieser Erde schwinden in atemberaubendem Tempo – mit weitreichenden Folgen für die Umwelt, das globale Klima und die Menschen vor Ort. Ein Profiteur dieses Raubbaus ist die Metro-Gruppe. Das belegt ein aktueller Marktcheck von ROBIN WOOD. ROBIN WOOD kaufte bei Galeria Kaufhof, Metro und Real holzhaltige Produkte ein und ließ sie von einem Experten des Thünen-Instituts begutachten. Tropenholz gefunden wurde u.a. in Besteck, Schachbrettern, Pfeffermühlen und Tischtennisschlägern.

Entgegen einer Selbstverpflichtung der Metro-Gruppe war keines dieser Produkte zertifiziert. 1999 hatte sich die Metro-Gruppe gegenüber ROBIN WOOD verpflichtet, „zukünftig keine ... massiven Holzprodukte aus tropischen Harthölzern ohne FSC-Zertifizierung mehr zu disponieren“. Das FSC-Siegel ist ein weltweit gültiges Zertifikat für Waldwirtschaft, das soziale und ökologische Mindeststandards einfordert.

Auf unsere Nachfragen hin konnte keiner der Hersteller die legale und ökologisch vertretbare Gewinnung dieser Hölzer belegen. Viele konnten noch nicht einmal die Art der verwendeten Hölzer richtig benennen. Die verwendeten Hölzer stammen allesamt von gefährdeten Baumarten aus dem tropischen Afrika – einer krisenreichen Region, in der nach Schätzungen von Interpol zwischen 50 und 90 Prozent der Holzernte illegal geschlagen wird. Der Gesetzgeber hat den Handel auf Kosten des Regenwaldes bislang nicht im Griff. Das seit zwei Jahren geltende Holzhandelssicherungsgesetz kann nicht einmal den Import von Produkten aus illegalem Einschlag unterbinden. Ökologische und soziale Mindeststandards verlangt das Gesetz erst gar nicht.